Der vorletzte Spieltag in dieser DBFL-Saison fand am 23. und 24. August in Gelsenkirchen statt. Die Meisterschaft ist weiterhin spannend. Dafür sorgte Stuttgarts Verfolgerclub aus Marburg. Köln fuhr den ersten Sieg ein und beschehrte dadurch dem Gastgeber keinen Punkt an diesem Wochenende.
Gleich zum Eröffnungsspiel griff der Tabellenzweite aus Marburg ins Spieltagsgeschehen ein. Gegner des Gößmann-Teams waren die himmelblauen des Chemnitzer FC. Mit einem Sieg konnten sich die Hessen vorübergehend an die Tabellenspitze setzen. Die Teamfoulgrenze bei den Chemnitzern war schnell erreicht – die Marburger konnten ihre Penalty-Chancen aber nicht nutzen. In der 18. Minute war es dann aber soweit: Cuttig hatte sich den Ball stark erobert und auf Pektas gepasst – dieser schoss den Ball unhaltbar für CFC-keeper Leschke in die Maschen und erzielte so sein 18. Saisontor und die Marburger Führung. Chemnitz hatte eine gefährliche Situation vor dem Marburger Tor, als Lippmann aus 8 Metern frei zum Schuss kam, keeper Schubert aber mit einer Fußabwehr glänzend zur Stelle war. Mit dieser Führung im Rücken ging es für Marburg in die Halbzeit.
In der zweiten Hälfte war das Spiel zunächst sehr zerfahren und das Spielgeschehen spielte sich meist im Mittelfeld beider Teams ab. Sowohl Chemnitz als auch Marburg erreichten schnell 3 Teamfouls. In der 30. Spielminute erzielte Pektas mit seinem zweiten Tor des Spiels das 2 : 0 für Marburg. Nur eine Minute später startete Cuttig zu einem unwiderstehlichen Solo durch und erzielte das 3 : 0 für die Hessen. Da im Anschluss keines der beiden Teams einen der vielen Achtmeter im gegnerischen tor unterbringen konnte, blieb es letztlich beim 3 : 0 für Marburg. Mit diesem Ergebnis setzten sich die Hessen vorübergehend an die Tabellenspitze. Pektas stellte mit seinem Treffer 18 den bisher von Vedat Sarikaya gehaltenen torrekord ein und führt aktuell mit nunmehr 20 toren die Liste der am meisten erzielten Tore in einer Saison an.
Im zweiten Spiel des Tages hatte der MTV Stuttgart nach dem Marburger Sieg zuvor die Chance, sich die Tabellenspitze wieder zurückzuerobern. Mit einem Unentschieden gegen das Team des FC St. Pauli würde dies ihnen gelingen. Bei den Schwaben feierte Torwart Fabian Klaputeck sein Liga-Debüt. Die St. Paulianer begannen überraschenderweise sehr offensiv. Dies hatte zur Folge, dass der 14-jähriger Youngster und Newcomer der Saison 2013 Jonathan Tönsing in der 2. Minute die Hamburger in Führung brachte. Der Jubel auf Seiten der Braun-Weißen kannte keine Grenzen. Die Stuttgarter taten sich schwer, ins Spiel zu kommen. Doch in der 7. Spielminute erzielte Nationalspieler Alexander Fangmann den Ausgleich für den MTV. In der Folge gestalteten beide Teams das Spiel offen, St. Pauli hielt gut dagegen und der MTV konnte seine Favoritenrolle nur selten aufblitzen lassen. Mit einem 1 : 1 ging es für beide Mannschaften in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte war genauso umkämpft wie Halbzeit 1. Der MTV versuchte, den Führungstreffer zu erzielen, die St. Paulianer hielten mit Kampf und Leidenschaft dagegen. Erst wenige Minuten vor dem Ende war es – wie beim Ausgleich auch – Alexander Fangmann, der den Führungs- und Siegtreffer für den Rekordmeister erzielte. Die Hamburger konnten mit ihrer Leistung sehr zufrieden sein. Nicht vile Teams haben es bisher in dieser Saison geschafft, es den Stuttgartern so schwer zu machen und so couragiert aufzutreten.
Zur Mittagszeit trafen die Teams aus Köln und Dortmund aufeinander. Mit spannung war zu erwarten, wie die Kölner den krankheitsbedingten Ausfall von Michael Wahl verkraften und kompensieren würden. Es entwickelte sich das erwartet Zweikampfbetonte Spiel. Die Kölner hatten schon nach sechs gespielten Minuten 3 Teamfuls auf ihrem Konto. Dortmund machte in der ersten Spielhälfte den etwas besseren Eindruck und kam u.a. durch Hasan Altumbas und Michael Meyer zu guten Torchancen. Bei den Kölnern war der Ex-Gelsenkirchener Dennis Krallert auffälligster Spieler. Trotz einiger Penaltys für Dortmund ging es mit einem torlosen Remis in die Pause.
Die Zweite Halbzeit begann genauso wie die erste. Köln hatte erneut nach sechs Minuten bereits Zwei Teamfouls. Nach 32 Spielminuten erzielte Dortmund in Person von Hasan Altunbas das 1 : 0. In der 38. Minute erreichten sowohl die Kölner als auch die Dortmunder das dritte Team-Foul in der zweiten Hälfte. Nur ein paar Minuten später gab es nach dem nächsten Team-Foul den fälligen Penalty für Köln. Marco Hornbacher hatte nun die Chance, für Köln den Ausgleich zu erzielen. Er zog ab – und der Ball knallte gegen die Latte und von dort auf die Torlinie – es war schwer zu sehen, ob der Ball drin war oder nicht. Nun hat also auch die DBFL ihr Wembley-tor und es wurde bereits scherzhaft über die Einführung der Torlinientechnik auch für die Blindenfußball-Bundesliga diskutiert. Hasan Altunbas nutzte die Situation und startete einen Blitzschnellen Konter und erzielte das 2 : 0 für Dortmund. Köln war anscheinend noch beim umstrittenen Penalty, als Altunnas erneut durch die Abwehr durchbrach und das 3 : 0 markierte. Köln hatte die Möglichkeit, durch einen weiteren Penalty das Ergebnis zu korrigieren, Krallert scheiterte aber an Dortmunds Keeper Engeland. Es blieb beim 3 : 0 für Dortmund – was vielleicht ein bisschen zu hoch war.
Im vorletzten Spiel dieses Samstages trafen die Teams aus Würzburg und der Spielgemeinschaft aus Braunschweig und Berlin aufeinander. Die SG-Angreifer Edis Veljkovic und Fathi Talay machten von Beginn an Druck auf das Würzburger Tor. Auf der anderen Seite versuchte Nationalstürmer Sebastian Schäfer immer wieder und meist vergeblich, das von Moritz Klotz gehütete und David Kallweit verteidigte Tor in Bedrängnis zu bringen. Fathi Talay erzielte nach langer Torabstinenz den Führungstreffer für die Braunschweig-Berliner. Mit einem sehenswerten Schuss ins kurze Eck überwand er Nationalkeeper Enrico Göbel. In der zweiten Halbzeit erzielte Edis Veljkovic ebenfalls nach langer torflaute sein erstes Saisontor. Da sich Schäfer auf der anderen Seite die Zähne an der SG-Defensiv ausbiss, konnte die SG rund um Guidin heike Schimmel einen letztlich ungefährdeten Sieg einfahren. Leider verletzte sich wie schon beim Spieltag in Mainz Würzburgs Torhüter Enrico göbel erneut in diesem Spiel, was einen Einsatz am Folgetag unmöglich machte.
Der Gastgeber des VfB09/13 Gelsenkirchen griff in der letzten Partie des Samstages in das Spieltagsgeschehen ein. Sie trafen dabei auf die Marburger, die morgens bereits gegen Chemnitz siegreich waren. Marburg übernahm von Beginn an das Kommando, konnte seine Überlegenheit in der ersten Hälfte aber nicht in Zählbares ummünzen. Es schien so, als hätten sich beide Teams die Tore für Teil zwei dieser Partie aufgehoben.
Ein Doppelschlag von Hasan Koparan zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte die Gastgeber auf die Siegerstraße und mit 2 : 0 in Führung. Marburg steckte nicht auf und kam durch Pektas und Horn per 6er zum 2 : 2 Ausgleich. Taime Cuttig fiel während der zweiten Halbzeit unglücklich auf sein Knie und musste vom Platz geführt werden – das Blifu.net-Team wünscht ihm gute Besserung. Nach dem vierten Team-Foul der Hessen hatte Bayram Dogan die Chance, die Gastgeber in Führung zu bringen, scheiterte aber an Keeper Schubert. Somit blieb es vorerst weiter beim 2 : 2. Nach dem vierten Team-Foul der Gelsenkirchener hatte Botez für Marburg die Führung auf dem Fuß, verzog aber vom Achtmeterpunkt. In der letzten Spielminute starteten die Hessen noch einen Angriff. Ali Pektas ging noch einmal in den Strafraum und erzielte mit einem schönen Schuss ins obere rechte Eck das 3 : 2 für sein Team. Wer dachte, dass es das gewesen ist, der hatte sich geirrt. Nach einem weiteren Foul der Marburger hatte Koparan die Chance zum Ausgleich, schoss die Kugel aber am Tor vorbei. Das war die letzte Aktion in einer packenden Partie, die Marburg am Ende für sich entschied. Damit schlossen die Gößmann-Schützlinge wieder zu den Stuttgartern an die Tabellenspitze auf.
Am Sonntagmorgen standen sich im ersten Spiel die Teams aus Würzburg und St. Pauli gegenüber. Beide hatten ihre Spiele am Samstag verloren und wollten im direkten Duell unbedingt gewinnen. Von Beginn an entwickelte sich eine muntere Partie. In der 4. Spielminute gingen die Würzburger durch Schäfer mit 1 : 0 in Führung. Die Hamburger drängten in der Folge auf den Ausgleich und kamen durch Serdal Celebi und Jonathan Tönsing zu einigen guten Möglichkeiten. Sie zielten entweder aber am Würzburger Gehäuse vorbei oder scheiterten an Würzburgs Keeper Mike Preul. Bei Würzburg war Torschütze Schäfer der auffälligste Spieler, welcher im Anschluss ebenfalls eine Chance auf eine höhere Führung hatte. Mit dem 1 : 0 ging es in die Pause.
Die zweite Hälfte begann mit einem Lattentreffer von Celebi. Um ein Haar hätte er für die Hamburger den Ausgleich erzielt. Das Team von Trainer Wolf Schmidt machten nun mehr Druck und es war ihnen anzumerken, dass sie unbedingt den Ausgleich erzielen wollten. In der 38. Minute war es dann soweit – den Treffer für das inzwischen dominierende Team erzielte Serdal Celebi. Wenige Minuten später hatten die Kiezkicker eine gute Freistoßgelegenheit, die aber nichts Zählbares einbrachte. Würzburg schaltete schnell um und Sebastian Schäfer schloss den Konter zum 2 : 1 ab. Jetzt ging es rauf und runter. Im direkten Gegenzug war es wieder Celebi, der den erneuten Ausgleich für die Hamburger markierte. 30 Sekunden vor Schluss machte sich der St. Pauli-Express noch einmal auf in den Würzburger Strafraum. Wieder nahm sich Celebi ein Herz – zog ab und versenkte das Leder zum umjubelten 3 : 2-Siegtreffer für die Hamburger.
Im zweiten Sonntagsspiel standen sich der Chemnitzer FC und die Spielgemeinschaft aus Braunschweig/Berlin gegenüber. Hier waren es die Chemnitzer Fetzer und Lippmann die für Akzente nach vorne sorgten. Die Mannschaft der SG wirkte dagegen nach dem souveränen Sieg vom Vortag sehr zerfahren und fand gerade in der ersten Halbzeit nicht richtig ins Spiel, was zu vielen Team-Fouls führte. Auf Seiten der Spielgemeinschaft gab es nach wenigen Minuten den ersten Ausfall. Schon am Vortag angeschlagen, musste Fathi Talay verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Die Partie ging hin und her, wobei die Sachsen die besseren Torgelegenheiten hatten. CFC-Angreifer Fetzer und Lippmann scheiterten jedoch mit ihren Penalties am ehemaligen Nationaltorhüter Moritz Klotz.
zu Beginn der zweiten Halbzeit war es dann recht überraschend die Spielgemeinschaft, die über Heinrich Niehaus in Führung ging. Er schoss einen indirekten Freistoß durch die Chemnitzer Mauer ins Tor. Die Chemnitzer waren jedoch keinesfalls geschockt, sondern drängten nun noch vehementer auf den Ausgleich. Letztlich sorgten ebenfalls ein verwandelter Freistoß von Jörg Fetzer sowie kurz danach ein erfolgreich abgeschlossener Achtmeter für den unterm Strich verdienten Sieg der Ostdeutschen.
In der nächsten Begegnung traf der noch ungeschlagene MTV Stuttgart auf das Team von Viktoria Dortmund-Kirchderne. Der aktuelle Deutsche Meister begann druckvoll. Folgerichtig erzielte Alexander Fangmann früh den Führungstreffer für die Schwaben. Nach diesem frühen Treffer drängte der MTV auf das 2:0, scheiterte aber häufig an Dortmunds Keeper Jan Engeland oder zielte am Tor vorbei. Die Dortmunder waren meist mit Defensivarbeit beschäftigt, nur über Konter kamen sie hin und wieder vor das Stuttgarter Tor. Hasan Altunbas war es, der ab und an für Gefahr sorgte. Nach einem solchen Altunbas-Schuss klärte MTV-Torwart Klaputeck und lenkte den Ball a die Latte, wo er von dort ins Aus ging. Mit einer 1 : 0 Führung für den MTV gingen die Teams in die Halbzeit.
Der Rekordmeister versuchte auch in der zweiten Halbzeit den vorentscheidenden Treffer zu erzielen. Dortmund hielt aber gut dagegen und machte es den Pfisterer-Schützlingen ein ums andere Mal nicht leicht. Einzig durch Altunbas kamen die Dortmunder ab und an vor das Stuttgarter Tor. Kurz vor dem Spielende hatte Altunbas für Dortmund durch einen Penalty die große Ausgleichschance, scheiterte jedoch an Schwaben-Torhüter Klaputek.
Der Gastgeber bestritt das letzte Spiel dieses Spieltages. Gegner war der PSV Köln. Gelsenkirchen konnte sich mit einem Sieg Platz 3 in der Tabelle schon vorzeitig sichern. Das Spiel begann relativ zerfahren, beide Teams hatten schnell 2 Teamfouls erreicht. Köln war es, welche als erste die Grenze überschritten – die Folge: Penalty für den Gastgeber. Dogan trat an – und erzielte das 1 : 0 für Gelsenkirchen. In der Folge war es aber der Kölner Hornbacher, der für den Ausgleich sorgte. Im weiteren Spielverlauf war es zweimal der Kölner und ehem. Gelsenkirchener Krallert, welcher Köln in Führhung brachte und das Ergebnis noch ausbaute. Mit diesem 3 : 1 Sieg verließen die Kölner das Tabellenende und kletterten auf Platz 8. Die Gelsenkirchener hatten sich von ihrem HeimSpieltag sicherlich mehr erhofft und dürften enttäuscht wieder nach Hause gefahren sein. Der sicher geglaubte Platz 3 muss nun am letzten Spieltag in Lübeck richtig verteidigt werden.
[Fazit des Spieltags …. es bleibt weiterhin spannend um die Deutsche Meisterschaft. Bei einem Sieg der Marburger über den MTV Stuttgart holen die Hessen die Schale zurück; Stuttgart hingegen reicht ein Unentschieden zur dann fünften Meisterschaft. Dahinter kann sich noch einiges bewegen, Berlin-Braunschweig oder Gelsenkirchen sind mögliche Podiumsgewinner. für Dortmund hingegen ist der Kampf nach Oben verloren, hier gilt es eher aufzupassen, um den Platz zu halten … In Lübeck am 13. Sept. 2014 findet der finalspieltag statt. Hier warten noch spannende spiele auf die Besucher und Fans.
Eine Antwort auf „MTV weiter ungeschlagen – Köln verlässt Tabellenende“
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