Es sollte nicht sein: Die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft hat das Endspiel bei der Europameisterschaft in Pescara (Italien) verpasst. Gegen den Finalisten von 2019, Frankreich, unterlag Deutschland mit 3:2 (1:1, 2:2) nach Sechsmeterschießen. „Wir haben eine tolle Leistung geboten und den Gegner am Rande der Niederlage gehabt. Aber uns fehlt dann noch ein Stück weit die Qualität und die Erfahrung, solche Spiele zu gewinnen. Wir lernen aus dieser Niederlage“, sagt Mania nach der Begegnung. „Ich kann meiner Mannschaft nichts voewerfen.“
Ein Billiardtor brachte das Mania-Team in Führung. Tidiane Diakite schoss Torhüter Benoit Chevreau an, von dessen Bein der Ball die Linie überquerte. Mit der Führung und der lautstarken Unterstützung der mitgereisten Fans setzte die deutsche Auswahl immer wieder Akzente nach vorne – und hielt die Franzosen weitestgehend vom Gehäuse von Keeper Sebastian Themel weg. Allerdings nur bis kurz vor dem Seitenwechsel. Der Franzose Yvan Wouandji nutzte die passive Verteidigung des Gegners aus, und zielte aus halbrechter Position ins kurze Eck. Themel ließ den Ball passieren – 1:1. „Den Treffer erzielen sie nach einem Schlafwagenangriff“, bemerkt Rasmus Narjes. „Wir hatten genug Zeit uns zu sortieren, aber er läuft dann an uns vorbei. Das ist schade, weil wir eigentlich aus dem gebundenen Spiel heraus wenig Gegentore bekommen und sicher stehen.“
Fortan gestaltete sich ein offenes Match mit rassigen Zweikämpfen und viel Tempo. Taime Kuttig brachte die deutsche Mannschaft nach tollem Tempodribbling über die linke Seite und anschließendem Flachschuss ins rechte Ecke wieder in Front. 61 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit traf Kapitän Babacar Niang zum umjubelten Ausgleich des aktuellen Vize-Europameisters. Dabei verpasste es die deutsche Mannschaft, den Ball, der auf der Strafraummarkierung lag, aus der Gefahrenzone zu befördern. „Wir attackieren uns da gegenseitig“, so Narjes.
Im Entscheidungsschießen behielten die Franzosen die Nerven. Wouandji und Hakim Arezki verschossen zwar für das Team von Nationaltrainer Toussaint Akpweh, weil aber Narjes, Tönsing und Hasan Altunbas verschossen, wurde Niang zum Matchwinner.