Der vierte Spieltag der Deutschen Blindenfußball-Bundesliga (DBFL), der am vergangenen Wochenende auf dem Kunstrasenspielfeld des Berufsförderungswerkes Düren ausgetragen wurde, hielt gleich einige Überraschungen parat. Während parallel das Sommerfest des BFW stattfand, kämpften die Teams bei herrlichstem Sonnenschein auf dem Rasen um Punkte. Die Überraschungen sorgte zudem für die ersten kleineren richtungsweisenden Entscheidungen im Meisterschaftsrennen.
SF Blau-Gelb Marburg – VfB Gelsenkirchen 0:0 (0:0)
Schon das erste Spiel am Samstagmorgen zwischen den Sportfreunden Blau-Gelb Marburg und dem VfB 09/13 Gelsenkirchen, das noch vor nahezu keinen Zuschauern angepfiffen wurde, ließ erahnen, dass die vermeintlichen Favoriten es zukünftig immer schwieriger haben werden souveräne Siege einzufahren. Zwar dominierten die Marburger das Spielgeschehen und kamen durch Ali Pektas und Adriani Botez schon früh zu mehreren guten Torchancen, die Gelsenkirchens Schlussmann, Daniel Soldanski, jedoch alle abwehren konnte. Die Angriffsbemühungen des VfB beschränkten sich auf Entlastungsläufe der Koparan-Brüder Cengiz und Hasan, strahlten aber nur wenig Torgefahr aus.
In der zweiten Spielhälfte konnte der amtierende Meister den Tordruck nicht auf das Niveau der ersten 25 Minuten bringen. Eine weitere Glanzparade von Soldanski gegen Pektas sowie ein gehaltener Achtmeter sicherte dem VfB den Punkt. Marburg konnte sich so vorerst nicht an dem bis dato punktgleichen Spitzenduo aus Stuttgart und Dortmund vorbeisetzen und ließ Zähler im Meisterschaftskampf liegen.
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Chemnitzer FC – MTV Stuttgart 2:2 (1:2)
Auf dem Papier waren die Schwaben in dieser Partie klarer Favorit. Schon letztes Jahr konnte Chemnitz hier aber mit dem Sieg gegen Stuttgart eine Überraschung schaffen, damals gegen eine verletzungsgeplagte Stuttgarter Mannschaft.
Auch diesmal sollte es ein denkwürdiges Match werden. Stuttgart machte von Anfang an Druck, einzig Jörg Fetzer auf Seiten der Sachsen konnte etwas für Entlastung sorgen. Nachdem Mulgheta Russom einen Sechsmeter nicht verwandeln konnte, sorgte Vedat Sarikaya nach vier Minuten für die 1:0-Führung. In der siebten Minute kam Jörg Fetzer an den Ball, welcher nach einer unglücklichen Abwehraktion des Torwarts Müller zum Ausgleich über die Linie trudelte. Stuttgart war aber keineswegs geschockt und konnte schon kurz darauf, wieder durch Sarikaya, den alten Abstand wiederherstellen.
In der 17. Minute konnte Fetzer nur durch ein Foul gestoppt werden. Der anschließende Sechsmeter brachte aber nichts ein.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte kamen die Stuttgarter immer wieder gefährlich vors Tor der Sachsen, so setzte Fangmann in Bedrängnis den Ball gegen den Pfosten. Zur Pause blieb es beim 2:1 für Stuttgart.
Die zweite Halbzeit begann Chemnitz sehr defensiv, der MTV immer wieder mit Torschüssen. CFC-Torhüter Frank Leschke konnte sich so bei den Sachsen schon nach wenigen Minuten wieder auszeichnen. Nach einem Freistoß für Chemnitz kam der Ball in den Strafraum, nach einem Pressschlag zwischen Lippmann und Fangmann rollte die Kugel aufs Tor und es stand überraschend 2:2.
Stuttgart drängte anschliessend auf die erneute Führung, aber Leschke zeichnete sich durch mehrere Paraden aus. Kurz vor Ende kam es noch zu einer kuriosen Situation: da für Vedat Sarikaya keine Augenpflaster mehr verfügbar waren, kam es aufgrund der Verzögerung zu einem Wortgefecht zwischen Spieler und Schiedsrichter, in welchem der Stuttgarter Angreifer letztlich den Unparteiischen beleidigte und mit der roten Karte vom Feld gestellt wurde. Trotz eines letzten Torabschlussversuchs der Stuttgarter blieb es bis zum Schlusspfiff beim Unentschieden.
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BFW/VSV Würzburg – FC St. Pauli 0:3 (0:1)
Die Partie gestaltete sich in den ersten Minuten sehr ausgeglichen. Es kam zu keinen klaren Torchancen. So war es VSV-Stürmer Sebastian Schäfer, der Pauli-Torwart Sven Gronau zur ersten Parade zwang. Auch danach kamen die Würzburger zu mehreren Chancen, ohne das nötige Glück beim Abschluss auf ihrer Seite gehabt zu haben.
Die kämpferische Leistung der Paulianer wurde dann kurz vor der Halbzeitpause belohnt, nachdem sich Serdal Celebi den Ball am eigenen Strafraum erkämpfte und nach einem Solo aus acht Metern in die Ecke abschloss. Die Kiez-Kicker wurden in der zweiten Hälfte stärker, auch durch eine läuferisch starke Leistung von Michael Löffler.
So konnte Celebi nach sechs Minuten im zweiten Durchgang zum 2:0 abstauben.
Würzburg hätte bei einem Sechsmeter zum Anschlusstreffer kommen können, aber der Ball ging nur gegen den Aussenpfosten. So war es St. Pauli, das nach einem weiteren Tor durch Celebi zum 3:0 kam. Die Spiler mussten der Hitze zunehmend Tribut zollen, sodass die Partie etwas verflachte und es beim 3:0 für die Norddeutschen blieb.
Dies war für St. Pauli der erste Dreier in dieser Saison.
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SG PSV Köln/RBSSV Düren – ISC Viktoria Dortmund 4:1 (2:0)
Mit voller Punkteausbeute reiste der ISC Dortmund nach Düren. Die Voraussetzungen für die Westfalen konnten nach den Unentschieden von Marburg und Stuttgart nicht besser sein. Ein Sieg hätte die Tabellenführung bedeutet. Doch die SG tankte in Regensburg mit zwei Siegen gehörig Selbstvertrauen und ging motiviert als Gastgeber des Spieltags in die Partie. Schon in der zweiten Spielminute konnte der Kölner Stürmer Michael Wahl von der Dortmunder Verteidigung nur mit einem Foul im Strafraum gestoppt werden. Der Gefoulte trat selber an und setzte den Sechsmeter unhaltbar unter die Latte und brachte sein Team in Front. Schon in Regensburg traf der Ex-Nationalstürmer Wahl vierfach.
Bei den Dortmundern machte sich das Fehlen von Cengiz Dinc vor allem im Spielaufbau bemerkbar. So war Angreifer Hasan Altunbas meist auf sich allein gestellt und kam kaum zu gefährlichen Toraktionen. Auf der Gegenseite kam Wahl immer wieder zu guten Einschussmöglichkeiten. So auch in der 20. Minute, als er nach Zuspiel von Daniel Hoß über links kommend die Führung auf 2:0 schraubte. Erst in der letzten Minute prüfte Altunbas den SG-Schlussmann Matthias Hoß, der den Schuss aber glänzend parieren konnte.
Im zweiten Durchgang dauerte es nicht lang bis erneut Michael Wahl mit Tempo aufs Tor zudribbelte und das 3:0 markierte. Leichte Hoffnung keimte auf Seiten des ISC auf, nachdem Altunbas in der 33. Minute das Tor zum 3:1 erzielte. Doch nur wenige Minuten später krönte Wahl mit seinem vierten Tor der Partie seine herausragende Leistung und schraubte das Ergebnis auf 4:1 hoch. Die letzten Minuten der Partie gingen aufgrund des Spielstandes und der enormen Hitze recht ereignislos über die Bühne. Die SG Köln/Düren konnte ihren dritten Sieg hintereinander feiern und Dortmund musste die erste Saisonniederlage hinnehmen. Nach diesem Spiel waren die zwei Teams punktgleich.
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VfB Gelsenkirchen – Chemnitzer FC 0:1 (0:1)
Gelsenkirchen kam inform von Hasan Koparan anfangs immer wieder zu guten Chancen. Doch Chemnitz konnte insbesondere mit Offensivspieler David Lippmann dagegen halten.
Dieser war es auch, der im Fallen den Ball über Soldanski lupfte und die Führung für Chemnitz herstellte. Beide Teams kamen im weiteren Spielverlauf zu weiteren Chancen, ohne aber erfolgreich zum Abschluss zu kommen.
Die Ruhrpöttler hatten noch zwei Riesenchancen; ein Freistoß konnte nur knapp gehalten werden, kurz darauf stand Hasan Koparan vorm leeren Tor, traf aber den Ball nicht.
Der goldene Treffer von Lippmann bescherte dem CFC den Sieg und mit vier Punkten einen erfolgreichen Samstag.
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SF Blau-Gelb Marburg – FC St. Pauli 2:0 (1:0)
Am Sonntagmorgen kamen die Lahnstädter durch ein frühes Tor aus sehr spitzen Winkel schnell zur Führung. Im weiteren Verlauf konnten sie immer wieder gefährliche Situationen kreieren. Sowohl Adriani Botez, als auch Alican Pektas hatten mehrere Einschussmöglichkeiten auf dem Fuß. Die Hamburger kamen kaum zu Entlastungsangriffen.
Torhüter Gronau konte sich immer wieder durch starke Paraden auszeichnen.
Mit einem 1:0 ging es in die Halbzeitpause.
Auch in der zweiten Hälfte hatten die Hessen einen hohen Ballbesitz und St. Pauli tat sich schwer, eigene Konter zu setzen.
Nach vier Minuten war es Pektas, der die Abwehr von St. Pauli geschickt ausdribbelte und aus acht Metern das 2:0 schoss. Die Marburger diktierten bis zum Ende das Spiel und brachten das 2:0 souverän nach Hause. Mit diesem Sieg führte der Vorjahresmeister zu diesem Zeitpunkt mit elf Punkten die Tabelle an.
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Chemnitzer FC – SG PSV Köln/RBSSV Düren 2:0 (1:0)
Beide Mannschaften gingen angeschlagen in die Partie. So musste Köln/Düren auf Michael Wahl verzichten, der sich am Samstag eine Schulterverletzung zugezogen hatte. Dies sollte sich als großer Verlust bei der SG darstellen.
Chemnitz war von Beginn an sehr agil und kam immer wieder vor das Tor der Rheinländerer.
Die Spielgemeinschaft hatte Probleme den Ball in den eigenen Reihen zu halten.
Insbesondere Lippmann gewann fast alle seine Zweikämpfe. Nach 17 Minuten war es der Torgarant des CFC, Jörg Fetzer, der die Murmel in der langen Ecke versenken konnte.
Mit dieser Führung ging es in die Pause.
Chemnitz hatte in der zweiten Hälfte Glück, dass ein Foul im Strafraum nicht gegen sie gepfiffen wurde. Die Gastgebermannschaft konnte immer mehr Druck aufbauen.
Dann war es aber Chemnitz die alle Hoffnungen des Heimteams zu Nichte machte. Erneut war es Jörg Fetzer, der zwei Minuten vor Schluss zum 2:0 traf.
So konnten die Chemnitzer an diesem Spieltag sieben Punkte aus drei Spielen erkämpfen und waren damit die Gewinner des Spieltags.
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MTV Stuttgart – VSV/BFW Würzburg 1:0 (1:0)
Um 12.45 Uhr standen sich mit Würzburg und Stuttgart zwei Teams gegenüber, die sich von ihren Spielen vom Vortag sicherlich mehr ausgerechnet hatten. So galt es für die Franken, ihre 3:0-Niederlage gegen den FC St. Pauli mit einer guten Leistung gegen die Schwaben wieder wettzumachen.
Für Stuttgart mussten insbesondere nach dem morgentlichen Sieg der Konkurrenz aus Marburg drei Punkte her, um nicht plötzlich im Meisterschaftsrennen ins Hintertreffen zu geraten. Durch die rote Karte von Vedat Sarikaya aus dem Chemnitz-Spiel schien dem MTV die Torgefahr zu fehlen. Die notwendige Umstellung mündete im Sturmduo Lukas Smirek und Alex Fangmann. Die Stuttgarter zogen von Beginn an ein gefälliges Passspiel auf und forderten so die Aufmerksamkeit der kompakten Würzburger Abwehr. Nationaltorwart Enrico Göbel, der am Sonntag wieder im Kasten des VSV stand, konnte bei den ersten Torschüssen von Fangmann seine Klasse unter Beweis stellen. In der 14. Minute musste Göbel sich jedoch geschlagen geben als Fangmann kurz vor der Strafaumgrenze unter Bedrängnis zum Abschluss kam und das Leder im vom Torwart aus gesehen rechten unteren Eck unterbrachte. Nach der Führung stellte der Rekordmeister um und verwaltete die Führung bis zur Halbzeitpause.
Würzburg gelang es auch im zweiten Spielabschnitt nicht in der Offensive Druck auf das Tor von MTV-Keeper Sascha Müller aufzubauen. Einen Freistoß aus aussichtsreicher Position schoss Sebastian Schäfer in die Stuttgarter Mauer. Auf der anderen Seite versuchten Lukas Smirek und Stefan Peters das Team von Trainer Ansgar Lipecki zu beschäftigen, kamen aber selbst nur selten zum Torabschluss. Den einzigen Achtmeterstrafstoß des Spiels, zu dem Mulgheta Russom antrat, konnte Enrico Göbel parieren. So blieb es am Ende beim 1:0-Erfolg für die Schwaben, die sich damit wieder an die Tabellenspitze setzten. Für Würzburg blieb nach diesem Wochenende mit zwei Niederlagen nur der letzte Tabellenrang übrig und der Blick Richtung Saisonende dürfte inzwischen statt auf einen mittleren Tabellenplatz nur noch auf die Abgabe der roten Laterne gerichtet sein. An den letzten zwei Spieltagen warten die SG Braunschweig/Berlin und der ISC Dortmund auf die Würzburger.
Für den MTV geht es in Soest gegen Dortmund, bevor es am Heimspieltag im September noch gegen Gelsenkirchen und im letzten Saisonspiel gegen Marburg geht.
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VfB Gelsenkirchen – ISC Viktoria Dortmund 2:1 (0:1)
Die Partie gestaltete sich anfangs als sehr ausgeglichen. Die erste Chance hatte Hasan Koparan auf Seiten der Gelsenkirchener. Dann war es nach acht Minuten aber Hasan Altunbas mit einem Solo zur 1:0-Führung für Viktoria Dortmund-Kirchderne.
Auch danach hatte Altunbas weitere Chancen. Dortmund erspielte sich leichte Feldvorteile. Kurz vor der Halbzeit hatte dann noch einmal Koparan die Möglichkeit zum Ausgleich, vergab diese aber.
Die Gelsenkirchener erhöhten den Druck. Koparan kam Mitte der zweiten Hälfte immer wieder zu Torchancen. In der 41. Minute schafften es die Gelsenkirchener den Ausgleich zu erzielen.
Kurz vor Ende erreichten die Dortmunder noch die Teamfoulgrenze, sodass Gelsenkirchen in letzter Sekunde einen Achtmeter zugesprochen bekam. VfB-Kapitän Bayram Dogan setzte den Ball über den Innenpfosten ins Tor und schoss Gelsenkirchen zum 2:1-Lastminute-Sieg.
Dortmund rutschte durch diese zwei Niederlagen am Wochenende vom zweiten auf den dritten Tabellenrang. Der VfB Gelsenkirchen festigte seinen Anspruch auf einen Platz in der oberen Tabelenhälfte und steht zwei Spiele vor Saisonende auf Platz vier.
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Tabelle nach dem vierten Spieltag
Platz | Team | Spiele | Pkt. | Tore | Teamfouls | |
---|---|---|---|---|---|---|
1. | MTV Stuttgart | 5 | 13 | 11:2 | 4 | |
2. | SF Blau-Gelb Marburg | 5 | 11 | 10:1 | 7 | |
3. | ISC Viktoria Dortmund | 5 | 9 | 8:7 | 12 | |
4. | VfB Gelsenkirchen | 6 | 9 | 3:2 | 10 | |
5. | SG Köln / Düren | 5 | 9 | 8:8 | 4 | |
6. | Chemnitzer FC | 7 | 8 | 6:8 | 20 | |
7. | SG Braunschweig / Berlin | 6 | 6 | 4:12 | 35 | |
8. | FC St. Pauli | 7 | 4 | 4:9 | 17 | |
9. | BFW und VSV Würzburg | 6 | 3 | 3:8 | 16 |
Ausstehende Partien
- Soest am 24. August
- 09:00 Marburg – Köln
- 11:00 Stuttgart – Dortmund
- 13:00 Braunschweig – Würzburg
- 15:00 Marburg – Dortmund
- 17:00 Köln – Gelsenkirchen
- Stuttgart am 14. September
- 09:00 Stuttgart – Gelsenkirchen
- 10:45 St. Pauli – Chemnitz
- 12:30 Würzburg – Dortmund
- 14:15 Braunschweig – Köln
- 16:00 Marburg – Stuttgart
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