Das DBFL-Team der Spielgemeinschaft Eintracht Braunschweig und Viktoria Berlin, die SF/BG Blista aus Marburg sowie die Kicker vom FC St. Pauli aus Hamburg trafen sich an zwei Wochenenden zu mehreren Testspielen und gemeinsamen Trainings.
Die Niedersachsen präsentierten den Blindenfußball am 29. Juni 2014 im Rahmen des „Tages der Eintracht“ in einem Testspiel gegen das Team aus Marburg. Am ersten Juli-Wochenende trafen sich dann insgesamt 19 Blindenfußballer aus den Teams der SG Braunschweig/Berlin und des FC St. Pauli auf dem Gelände der Hamburger zu mehreren gemeinsamen Trainingseinheiten sowie zwei Testspielen.
Zum Trainingsauftakt der Profimannschaft von Eintracht Braunschweig fand am 29. Juni 2014 auch in diesem Jahr der traditionelle „Tag der Eintracht“ rund um das Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße in Braunschweig statt. Allen Abteilungen wurde die Möglichkeit gegeben, sich und ihren jeweiligen Sport wie beispielsweise Hocky, Basketball oder Fußball zu präsentieren. Für die Besucher gab es vielfältige Möglichkeiten, sich selbst in neuen Sportarten auszuprobieren. Um 14 Uhr fand ein Trainingsspiel der Profi-Mannschaft gegen eine lokale Stadtauswahl statt. Laut Medienberichten säumten insgesamt über 13.000 Besucher das Eintracht-Gelände.
Auch die Eintracht-Blindenfußballer rund um die Trainer Otfried Morin und Werner Nordlohne waren nach 2011 das zweite Mal dabei. Am Samstag wurde unter tatkräftiger Unterstützung des Teams und der angehörigen sowie weiteren Vereinsaktiven das mobile Bandensystem aufgebaut. Am Sonntag fand dann das Spiel gegen das andere blau-gelbe Team der DBFL statt: Alican Pektas & Co. waren aus der Stadt an der Lahn an die Oker gereist.
Gespielt wurde auf Naturrasen auf einem der vielen Trainingsplätze neben dem Stadion. Nachdem es am Samstag noch brütend heiß war, hatte über Nacht der Regen eingesetzt. So wurde das Spiel für beide Teams auf dem durchnässten und relativ lang gemähten Naturrasen zu einer Herausforderung.
Für beide Teams stand im Vordergrund, neue Spieler zu testen und taktische Varianten einzuüben. So sammelten die Neu-Braunschweiger Leo Steinkampf-Sommer sowie Tom Ebers weitere Spielerfahrung vor heimischem Publikum. Auch Toni Hoxha, der fast zwei Jahre lang pausiert hat, konnte sich so wieder an das Spielgeschehen herantasten.
Die Marburger brachten ebenfalls einen neuen jungen Spieler mit, der sich hervorragend in das Team rund um Abwehrchef Robert Warzecha integrierte. Zudem testeten sie taktische Variationen. So spielte Top-Angreifer Alican Pektas in der zweiten Halbzeit beispielsweise in der Defensive und Warzecha in der Offensive.
Insgesamt war die Partie allerdings eine klare Angelegenheit. Durch zwei Tore von Alican Pektas fuhren die Marburger einen ungefährdeten Sieg ein. Beide Teams konnten somit wertvolle Erfahrungen und Spielpraxis wieder mit auf den Heimweg nehmen. Beide konnten sicherlich einige Erkenntnisse für den 3. Liga-Spieltag in Marburg am 19. und 20. Juli gewinnen.
Am Wochenende des 5. und 6. Juli waren erneut die Kicker der Eintracht aktiv. Sie machten sich auf den Weg gen Norden zum Team des FC St. Pauli. Aus der Bundeshauptstadt reiste zudem ein fünfköpfiger Tross der Viktoria Berlin an. Braunschweig war mit insgesamt sechs blinden Kickern vertreten, Berlin mit drei und St. Pauli mit zehn, so dass zeitweilig bis zu 19 Blindenfußballer gleichzeitig auf dem Platz auf dem Gelände der Hamburger Blindenschule am Borgweg standen.
Zwischen beiden Teams gab es bereits mehrere Spielerwechsel. Eintracht-Kapitän Heinrich Niehaus erlernte in den Jahren 2008 und 2009 den Blindenfußball in Hamburg, bevor er ab 2010 nach Braunschweig wechselte. Der Lübecker Fin-Janne Smidt schnürte ebenfalls seit 2007 zuerst seine Fußballschuhe für braun-weiß, bevor er 2010 nach Berlin ging. Dort begann er eine Ausbildung und schloss sich dem Team des LFC Berlin an. Aus diesem ging 2014 nach Fusion die Viktoria 89 Berlin hervor. Den umgekehrten Weg ging der Bispinger Rasmus Narjes. 2009 begann er mit dem Blindenfußball in den Trainingsgruppen in Herzlake und Hannover. Dort machte er die ersten Schritte am rasselnden Leder unter Trainer Otfried Morin. Nachdem die Hannoveraner Trainingsgruppe aufgelöst wurde, wechselte er 2012 nach Hamburg. Dort machte er in der Saison 2013 seine ersten Ligaspiele und erhielt zusammen mit seinem Team-Kollegen Jonathan Tönsing sogar am Ende der Saison den Preis für den besten Newcomer.
Das Training begann bei sehr heißen Temperaturen mit einigen Aufwärm- und Kräftigungsübungen. Diese wurden durch St. Pauli-Angreifer Serdal Celebi angeleitet. Die vielen sehenden Betreuer aller drei beteiligten Teams unterstützten ihn dabei und halfen dabei, dass die Übungen auch korrekt ausgeführt wurden.
Nach einer kurzen Mittagspause wärmten sich beide Teams separat auf. Um 15:30 Uhr wurde das Testspiel unter der Leitung von St. Pauli-Trainer Wolf Schmidt angepfiffen. Beide Teams nutzten die Möglichkeiten, ihr Zusammenspiel und taktische Variationen auszuprobieren. So bildeten die Kicker der SG beispielsweise immer Zweier-Pärchen, in denen sie in verschiedenen Kombinationen spielten.
Das erste der beiden Testspiele endete 2:1 für die Gastgeber. Torschützen waren Rasmus Narjes und Jonathan Tönsing auf Seiten der St. Paulianer sowie Toni Hoxha auf Seiten der Spielgemeinschaft.
Auch das Training am Sonntag fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Nach einem weiteren intensiven Aufwärmprogramm mit Gleichgewichts- und Dehnübungen ging es bei den Trainingseinheiten zunächst darum, die Ballbehandlung zu verbessern. So wurden u.a. in durchmischten Zweier-Teams die Ballannahme und das Passspiel geübt.
Nach der Mittagspause begannen die Vorbereitungen für das zweite Testspiel zwischen der Spielgemeinschaft und dem FC. St. Pauli. Bei der SG wurden neue taktische Möglichkeiten getestet, so spielten David Kallweit und Lars Stetten als Ballverteiler auf der 6er Position. Es wurde zudem immer darauf geachtet, dass neben zwei eher unerfahrenen Spielern zwei Spieler mit Ligaerfahrung auf dem Platz stehen.
Im Testspiel konnte der Neu-Nationalspieler Serdal Celebi seine Qualität unter Beweis stellen und schoss die beiden Tore zum 2:0 Sieg der Hamburger. Die zweite Partie wurde von einigen Zuschauern verfolgt, welche vom nebenan stattfindenden Stadtpark-Fest zum Spielfeld herüberkamen.
Auch der FC St. Pauli hat zu diesem Wochenende einen sehr lesenswerten Beitrag und viele Fotos auf seiner Website veröffentlicht und im Blog von Stefan Groenfeld. Am Ende waren sich alle einig, dass dies eine tolle Veranstaltung war und es wird bestimmt zu einem Gegenbesuch in Berlin oder Braunschweig kommen. Gerade die jungen Kicker konnten so viele wertvolle Spielerfahrungen sammeln. Für beide Teams war es ein intensives Wochenende mit vielen Erkenntnissen und eine perfekte Vorbereitung auf den nächsten Liga-Spieltag in Marburg am 19. und 20. Juli.
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