Nach dem mit dem gestrigen 5. Gruppenspieltag die Gruppenphase der EM 2015 abgeschlossen ist, möchte das Team von Blifu.net über den Tellerrand hinausschauen und beide Gruppen und deren Teams bzw. deren Abschneiden unter die Lupe nehmen. Des Weiteren verschaffen wir euch einen Überblick über das, was als nächstes ansteht.
Gruppe A – Gastgeber dominiert, Türkei überraschend stark
Im Vorfeld war in dieser Gruppe klar, dass die Gastgeber aus England der Favorit auf den Gruppensieg waren. Dieser Favoritenrolle konnten die „Three Lions“ auch gerecht werden – mit 4 Siegen aus 4 Spielen, darunter ein knappes 2:1 gegen die Türkei holte sich das Team um Kapitän Kerryn Seal letztendlich souverän und mit einem Torverhältnis von 15:1 den Gruppensieg. Dahinter gab es zwischen der Türkei und Deutschland einen Zweikampf um das begehrte 2. Halbfinalticket. Diesen konnte das Team vom Bosporus u.a. durch 2 klare Siege gegen den EM-Neuling Polen und gegen Italien sowie durch ein Unentschieden gegen die Deutsche Mannschaft am Ende für sich verbuchen.
Auf dem undankbaren 3. Platz fand sich am Ende das Team um Kapitän Fangmann wieder. Zwar hatte die DBS-Auswahl die selbe Punkteausbeute nach 4 Spielen wie die Türkei (7), sie musste sich jedoch was das Torverhältnis angeht (3:2) klar den Türken (10:2) geschlagen geben. Natürlich kann man erwähnen, dass durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Abwehrchef Russom und Stürmer Pektas sowohl Defensiv als auch im Sturm eine gewisse Power fehlte, allerdings sollte man auch nicht die mangelnde Durchschlagskraft des Teams (vor allem gegen die Türkei und England) außer acht lassen.
Auf den Plätzen 4 und 5 finden sich die Teams aus Italien und Polen wieder. Vor allem bei den Letztgenannten merkte man an, dass sie Schwierigkeiten hatten, mit den anderen Teams mitzuhalten, was auch daran liegt, dass das polnische Team bis vor der EM aus ausschließlich sehbehinderten Spielern bestand, diese aber bei dieser Europameisterschaft nicht eingesetzt werden dürfen. Somit schlug das Polnische Team mit fast ausschließlich unerfahrenen Kickern in Hereford auf, was sich am Ende auch im Torverhältnis (0:18) widerspiegelte. Letztendlich kann man sagen, dass sich alle Teams am Gruppenprimus England orientieren sollten, nicht nur, was das Spiel an sich, sondern auch die enthusiastischen Fans angeht. Zu erwähnen ist außerdem der Stellenwert, den diese Sportart auf der Insel hat (der Sport ist im englischen Fußballverband eingegliedert, die Spieler bekommen ein 4-Stelliges Gehalt, trainieren bis zu 6 Mal die Woche, zu den Spielen kommen mehrere hundert Zuschauer).
Gruppe B – Spanien souverän, Frankreich nur Dritter
Die Gruppe B bestand aus Titelverteidiger Spanien, Frankreich, Griechenland, Russland und dem zweiten EM-Debütanten Belgien.
Spanien und Frankreich galten hier als die Favoriten auf das Halbfinale. Während die Iberer ihrer Favoritenrolle ungeschlagen mit 10 von 12 möglichen Punkten gerecht werden konnten, fanden sich die Franzosen nach zwei Niederlagen und zwei Siegen hinter Spanien und Russland auf dem enttäuschenden dritten Platz wieder. Für die erste Überraschung sorgten gleich am ersten Spieltag die Russen, die mit dem 1:0-Sieg gegen Frankreich den Grundstein für das Halbfinale legten.
Positiv fielen neben den überraschend starken Russen auch die Neulinge aus Belgien auf. Anders wie Polen in Gruppe A konnten die Belgier in ihren Spielen stets einigermaßen mit ihren Gegnern mithalten und feierten gegen Griechenland sogar ihren ersten EM-Sieg. Zudem konnten sie dem zweitplatzierten Russland ein 0:0 abtrotzen und belegten somit mit 4 Zählern den respektablen vierten Platz. Abgeschlagen mit 0 Punkten fanden sich die Griechen auf den fünften und letzten Platz wieder. Bemerkenswert ist zudem, dass in Gruppe B deutlich weniger Tore erzielt wurden wie in Gruppe A. Während dort allein Gastgeber England (15) und die Türkei (10) den Rasselball insgesamt 25 Mal ins gegnerische Gehäuse beförderten, Begnügten sich die Spanier lediglich mit 4 Treffern und Russland gar nur mit zwei Toren.
Ausblick auf die Platzierungs- und Finalspiele
Nach dem der heutige Donnerstag für alle Mannschaften ein Ruhetag ist, finden morgen die Platzierungsspiele und die Halbfinals statt. Am Samstag stehen dann das kleine Finale um Platz 3, sowie das Endspiel an.
In den Platzierungsspielen trifft der fünfte aus Gruppe A auf den fünftplatzierten aus Gruppe B. Beide spielen um den neunten Platz. Die beiden viertplatzierten Spielen um Platz 7, während die drittplatzierten um den fünften Platz kämpfen.
Somit ergeben sich folgende Spielpaarungen:
Spiel um Platz 9: Polen – Griechenland (Anstoß um 12:00 Uhr)
Spiel um Platz 7: Italien – Belgien (Anstoß um 14:00 Uhr)
Spiel um Platz 5: Deutschland – Frankreich (Anstoß um 20:30 Uhr).
Für das DBS-Team wird es darum gehen, mit einem Sieg gegen die Franzosen und dem damit verbundenen fünften Platz die Europameisterschaft positiv zu beenden. Der fünfte Platz wäre angesichts der fehlenden Leistungsträger ein sicherlich zufriedenstellendes Endresultat, auch wenn es weit von dem ursprünglichen Ziel Endspiel und Rio 2016 entfernt ist.
In den beiden Halbfinals treffen jeweils die erstplatzierten der Gruppen auf die zweitplatzierten.
Folglich ergeben sich so folgende Spiele:
England – Russland (Anstoß um 16:00 Uhr)
Spanien – Türkei (Anstoß um 18:30 Uhr)
Man darf gespannt sein, wie sich die Türkei und vor allem Russland schlagen werden. Auch wenn Spanien und England sicherlich als Favoriten auf das Finale gelten, sollte man die beiden Osteuropäer keinesfalls unterschätzen. Sowohl die Türkei als auch die Russen haben in der Gruppenphase Eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie zu den besten Mannschaften in Europa gehören und zurecht im Halbfinale stehen.
blifu.net wünscht vor allem der deutschen Mannschaft viel Erfolg gegen Frankreich. Hierbei sollte sich das DBS-Team die sehende Nationalmannschaft zum Vorbild nehmen, die im vergangenen Sommer bei der WM in Brasilien im Viertelfinale gegen Frankreich mit 1:0 gewinnen konnte.
Zu hören gibt es das Spiel Wie immer auf Blifu.net und MeinSportradio.de