Gleich sechs Nationen spielen ab Samstag in Douala bei der ersten Afrikameisterschaft auf afrikanischem Boden um den letzten Startplatz bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro. Neben Gastgeber Kamerun nehmen die Teams aus Marokko, dem Senegal, Mali, Ägypten und der Elfenbeinküste an der Kontinentalmeisterschaft teil.
Der afrikanische Startplatz bei der Weltmeisterschaft 2014 in Japans Hauptstadt Tokio wurde im Frühjahr letzten Jahres zwischen Marokko und Senegal ausgespielt. Damals diente das französische Lille als Austragungsort dieses Entscheidungsspiels, da keine Afrikameisterschaft organisiert werden konnte. Im Vorlauf zu den Paralympics 2016 hat die IBSA zusammen mit ihrem Partner UNADEV große Anstrengungen betrieben, damit in Afrika erstmals eine kontinentale Meisterschaft auf die Beine gestellt werden konnte. Dass gleich sechs Nationen bei dieser ersten wahren Auflage an den Start gehen zeigt, wie groß das Potenzial des Blindenfußballs in Afrika ist.
Über die Stärke der einzelnen Mannschaften ist bislang wenig bekannt. Zwar hat Marokko mit der WM-Teilnahme 2014 (am Ende belegte man den letzten Platz) die größte internationale Erfahrung vorzuweisen, aber auch das junge ägyptische Team stellte beispielsweise beim Mini-Turnier in Kairo seine Klasse unter Beweis, als man gegen Deutschland 1:1 spielte und gegen Frankreich nur 0:1 verlor. Aber da über die übrigen Teams nahezu nichts bekannt ist, lässt sich hier nicht von einer Favoritenrolle sprechen. Vielmehr darf man wirklich gespannt sein, wie sich die Blindenfußballer aller Länder präsentieren und wer am Ende das letzte Ticket für Rio lösen wird. Denn anders als noch bei der Europameisterschaft gehen nicht die Finalisten, sondern bloß der Champion im nächsten Jahr nach Brasilien. Der Enthusiasmus bei dieser ersten Afrikameisterschaft dürfte entsprechend hoch sein und die Motivation sowieso!