Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat sein Trainingsportfolio erweitert. Ab sofort zählt auch der Blindenfußball zum Programm. Zumindest zählte es am Dienstag zum Nachmittagsprogramm der DFB-Junioren der U16-Nationalmannschaft.
Einen Tag vorm Schülerländerspiel gegen Frankreich in der Mercedes-Benz-Arena besuchte das Team von Trainer Meikel Schönweitz die Sportanlage des MTV Stuttgart am Kräherwald. Die Teamführung hatte sich als Abschlusstraining eine ganz besondere Einheit überlegt. Die Jugendlichen sollten vom fünfmaligen deutschen Meister MTV Stuttgart eine Einführung in den Blindenfußball erhalten. Nach kurzen Begrüßungsworten und einem Crashkurs in Sachen Regeln teilten sich die 18 Spieler schnell in mehrere kleine Gruppen auf und die MTV-Spieler schlüpften in die Trainerrolle. Die blinden Fußballer zeigten ihren sehenden Sportskollegen, wie man den Rasselball ohne etwas zu sehen unter Kontrolle bekommt, einen sauberen Pass spielt, Zweikämpfe führt und vor allem, wie wichtig Kommunikation im Blindenfußball ist. Nach einigen blind ausgeführten Strafstößen durfte das obligatorische Abschlussspiel selbstverständlich nicht fehlen. Die DFB-Junioren bekamen schnell aufgezeigt, dass sie unter der Augenbinde im Spiel noch mehr aufeinander angewiesen sind, was insbesondere ihr Schlussmann mit zahlreichen Paraden beweisen musste, nachdem seine Vordermänner sich von der MTV-Offensive wiederholt ausspielen ließen, wie im Video bei DFB.tv zu sehen ist.
Am Ende waren sich alle Beteiligten einig, dass es eine interessante und nützliche Trainingseinheit war, die in der Zukunft vielleicht tatsächlich einen festen Platz im Trainingsrepertoire des DFB einnehmen sollte.