Paralympics 2016: Brasilien jagt viertes Gold

Morgen beginnen auch für die Blindenfußballer die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro. Acht Teams aus vier Kontinenten kämpfen um drei Medaillen. Holt Gastgeber Brasilien das vierte Mal in Folge Gold oder erleben wir eine Überraschung?

Das vierte Gold

Brasilien gewann bei allen seit 2004 ausgespielten Paralympics-Turnieren die Goldmedaille. Bei den Spielen am heimischen Zuckerhut soll Nummer vier folgen. Mit den weltbesten Spielern Ricardinho und Jefinho in seinen Reihen zählt die Selecao als absoluter Topfavorit.
Nach dem vierten WM-Titel soll nun das vierte paralympische Gold folgen. Die Begeisterung für die Mannschaft ist groß – die Spiele ausverkauft.

Mehr als ein ewiger Geheimfavorit

Iran hatte im Finale um die Asienmeisterschaft 2015 Topfavorit China geschlagen. In Rio trifft trifft der Iran in Gruppe A auf Gastgeber Brasilien, Afrikameister Marokko und Europameister Türkei.
In London 2012 belegten die Iraner Platz sechs- eine Steigerung ist wahrscheinlich.

Premiere für Afrika

Marokko nahm 2014 als erstes afrikanisches Team an einer Weltmeisterschaft teil. Zwar belegte man den zwölften und damit letzten Platz, kassierte aber bloß fünf Gegentore. Bei der ersten Afrikameisterschaft 2015 besiegte Marokko Gastgeber Kamerun im Finale mit 2:0. Somit wird Marokko in Brasilien zum ersten afrikanischen Blindenfußballteam bei den Paralympics. Das Ziel wird vornehmlich sein, weitere Erfahrungen auf Topniveau zu sammeln.

Was gelingt auf internationaler Bühne?

Die Türkei war bloß Elfter bei der WM 2014, aber dann folgte der überraschende Titel bei der EM 2015 in England. Im Halbfinale schlugen die Türken den Rekordeuropameister Spanien und bezwangen im Finale Russland mit 1:0. Die Erwartungshaltung ist bekanntlich hoch – man könne jeden schlagen.

 Fledermäuse wollen endlich Gold

Argentinien musste sich zuletzt immer Brasilien knapp geschlagen geben. Im WM-Finale 2014 unterlag man erst in der Verlängerung mit 0:1, das Finale der Parapan Games 2015 verloren die Argentinien wieder gegen Erzrivale Brasilien. Doch mit Rio de Janeiro verbindet Argentinien eine gute Erinnerung: der Weltmeisterschaftstitel 2002, den sie 2006 bei der Heim-EM auch verteidigen konnten. Seither warten die Argentinier auf einen so großen Erfolg.

Mit Disziplin zu Edelmetall

China, überraschender Silbermedaillengewinner bei seiner Premiere 2008, belegte 2012 dann den fünften Rang. Als WM-Vierter und Asienzweiter soll nun wieder ein Podiumsplatz herausspringen.

Zwischen all den Großen

Mexiko ist erstmals bei den Paralympics dabei. Als Dritter der Parapan American Games qualifizierten sich die Mexikaner für die Spiele. Über die Vorbereitung der Mexikaner ist wenig bekannt. Ähnlich wie bei Marokko dürfte es um den Erfahrungsgewinn und den ein oder anderen Achtungserfolg gegen die etablierteren Teams gehen.

Unverhofft, kommt oft

Als EM-Dritter rückte Spanien nach dem Ausschluss des russischen NPCs durch die IPC nach. Eine gründliche Vorbereitung absolvierten die Iberer dementsprechend nicht. Beim Vier-Nationen-Turnier im Juni in Regensburg unterlag man zunächst Deutschland im Sechsmeterschießen und landete am Ende auf dem vierten Platz. Das Große Plus der Spanier ist ihre Erfahrung. Schon bei der WM 2014 in Japan verhalf sie ihnen zum dritten Platz. Mehrfach kam man nur durchs Sechsmeterschießen weiter. So sieht sich der Rekordeuropameister selbst in Rio als Medaillenaspirant.

Bildquelle: OIS (www.oisphotos.com)