Spieltag in Soest mit ersten kleinen Vorentscheidungen

Edis passt, im Vordergrund Schäfer
Edis Veljkovic legt den Ball quer, am Ende hieß es 1:1 zwischen der SG Braunschweig/Berlin und dem VSV/BFW Würzburg

Bei brillantem Fußballwetter wurden am vergangenen Samstag auf dem mobilen Kunstrasenspielfeld in der Soester Innenstadt im Rahmen des vorletzten DBFL-Spieltags fünf Partien ausgetragen. Mit Spannung erwarteten die Zuschauer in Soest die Spiele der Titelfavoriten im Meisterschaftskampf. Der amtierende Meister aus Marburg trat um 9.00 Uhr gegen die Spielgemeinschaft aus Köln/Düren an. Die Marburger standen etwas unter Zugzwang, konnten sie doch mit zwei Siegen an den Tabellenführern aus Stuttgart vorbeiziehen.

Die SG im Gegenzug kam mit neun Punkten als Tabellenfünfter und dem derzeitigen Toptorjäger Michael Wahl nach Soest. Eine spannende und enge Partie entwickelte sich, in der der Meister 2012 durch Nationalspieler Taime Kuttig in Führung ging. Köln/Düren drückte mehr und mehr auf das Gehäuse der Hessen und mit einem Glanzschuss gelang Tojäger Wahl der Ausgleich, der auch am Ende zum aktenkundigen Remis führte.

Im zweiten Match standen sich der aktuelle Tabellenführer und Rekordmeister aus Stuttgart und der ISC Viktoria Dortmund gegenüber; eine in der Vergangenheit stets heiße und äußerst anschauenswerte Partie. Alleine in der Saison 2012 fielen fünf Tore in der Begegnung auf dem Heidelberger Universitätsplatz. Wie auch Köln und Marburg spielten die Dortmunder in den letzten Jahren immer um die Meisterschaft mit. Nach den beiden Pleiten am Spieltag in Düren war der ISC am Wochenende wieder in Bestbesetzung mit Torjäger Altunbas und Dinc angereist. Stuttgart, von personellen Engpässen und der Rotsperre von Angreifer Vedat Sarikaya geschwächt, spielte von Beginn an sehr offensiv. Die erste sich bietende Chance für einen Konter nutzte Dortmund eiskalt zum Führungstreffer, der auch trotz weiterer Tormöglichkeiten der Schwaben zum Pausenpfiff bestand hatte.

Spielszene Stuttgart-Dortmund, Lukas am Ball
Die Stuttgarter drehten nach Rückstand eine spannende Partie gegen starke Dortmunder

Unmittelbar nach der Pause kam Stuttgart aber zurück ins Spiel und stellte den Startstand wieder her. Lukas Smirek setzte sich sehenswert gegen die Dortmunder Spieler durch und glich von links kommend ins lange Eck zum 1:1 aus. Torchancen entwickelten sich nach dem Ausgleich auf beiden Seiten, dennoch schaffte es keine Mannschaft ein weiteres tor aus einem Spielzug heraus zu erzielen. Allerdings stoppten die Westfalen die gegnerischen Angriffe mehrfach mit Foulspielen, sodass die Foulgrenze bald erreicht worden war. Mit dem einzigen Achtmeter des Spiels erhöhte Stuttgart durch Mulgheta Russom zum 2:1-Endstand. Somit nutzte der MTV das Unentschieden des schärfsten Konkurrenten aus Marburg und behauptete die Tabellenführung.

Würzburger Mauer beim Freistoß
Den Würzburgern ging nach starkem Beginn und der frühen Führung aufgrund mangelnder Auswechselspieler etwas die Luft aus. Am Ende hieß es 1:1 gegen die SG Braunschweig/Berlin

Die dritte Partie bestritten die SG Braunschweig/Berlin und der VSV Würzburg. Die Würzburger – bislang ohne einen Sieg in der laufenden Saison – wollten hier endlich einmal drei Punkte einfahren. Mit leichter Feldüberlegenheit der Franken in der ersten Hälfte ging der VSV durch Sebastian Schäfer in Führung. Mit zunehmender Spieldauer ließ die Kraft der Würzburger, die ohne Auswechselspieler antreten mussten, nach und so kassierte man im Laufe der Partie den verdienten Ausgleichstreffer durch Heinrich Niehaus. Anschließend schaffte es kein Team den Siegtreffer zu erzielen, sodass Würzburg lediglich das vierte Unentschieden dieser Spielzeit übrig blieb und nun nur noch eine Chance im letzten Saisonspiel gegen den ISC aus Dortmund auf einen Dreier hat. Die SG aus Braunschweig und Berlin hatte sich ebenfalls mehr gegen das Tabellenschlusslicht erhofft, so Trainer Morin im Gespräch bei Blindenfussball.net. Weiterhin mangelhaft sei der Torabschluss nach gutem Aufbauspiel. Hier gälte es noch viel Zeit zu investieren.

Am Nachmittag kam es zur Rekordpaarung im Blindenfussball. Keine Teams haben mehr Begegnungen untereinander ausgetragen wie die Sportfreunde Marburg und die Kicker vom ISC Dortmund. Das erneute Aufeinandertreffen hielt für den Fußballfan erhebliche Spannung bereit. Dortmund ist immer ein gefährlicher Gegner und spielt in der Regel auch im Titelkampf mit. Dies zeigten die ISC’ler schon nach wenigen Minuten, als sie über Hasan Altunbas früh in Führung gingen und Torhüter Sebastian Schleich überwandten. Kurioserweise wäre zu diesem Zeitpunkt die Meisterschaft zugunsten des MTV Stuttgart bereits entschieden gewesen, doch die Freude auf Seiten der dortmunder war nicht von Dauer. Nationalspieler Alican Pektas glich schon kurz darauf aus. Sturmkollege Taime Kuttig schoss die Hessen in Front und zwei weitere Treffer von Pektas besorgten den verdienten 4:1-Sieg für das Team von Trainer Peter Gößmann.

Die letzte Partie des Tages bestritten die Sportler vom VfB Gelsenkirchen und der SG Köln/Düren. Vor diesem Spieltag waren beide Teams punktgleich und durch die zwei erneuten Niederlagen der Dortmunder drehte sich alles um den dritten Tabellenrang. Obwohl Köln/Düren schon ein schwieriges Spiel in den Beinen hatte, spielten die Mannen von Coach Dieter Wolf druckvoll auf und setzten den VfB sofort unter Druck. Der neue Gelsenkirchener Schlussmann Devran Dönmez musste so auch gleich in seinen ersten 25 Minuten hinter sich greifen. Die Kölner Tormaschine Michael Wahl setzte sich mit einem Tunnel gegen die Abwehr durch und erzielte seinen mittlerweile bereits zehnten Saisontreffer. Damit ist er weiterhin der einzige Torschütze der SG, aber ligaweit aktuell auch der Erfolgreichste. Gelsenkirchen bemühte sich, konnte den Ausgleich aber nicht im gegnerischen Netz unterbringen. Mit erst drei geschossenen Toren stellt der VfB die harmloseste Offensive der Liga. Köln/Düren rückt mit vier Punkten aus zwei Spielen vor auf den dritten Tabellenrang, welcher der Spielgemeinschaft aufgrund ihres Vierpunktevorsprungs auch nicht mehr zu nehmen ist. In Stuttgart geht es für Köln/Düren gegen die SG Braunschweig/Berlin, die im Optimalfall mit einem Sieg vom siebten noch auf den vierten Platz vorrücken könnte, weshalb weitere Spannung garantiert sein dürfte.

Der VfB Gelsenkirchen hingegen wäre im Falle einer Niederlage gegen den MTV Stuttgart am frühen Morgen des 14. September der Meistermacher, da die Schwaben dann mit 19 Punkten uneinholbar wären und schon vorm eigentlichen Abschlusskracher ggen Marburg die Sektkorken knallen lassen könnten. Wenn der VfB dem Rekordmeister einen Punkt abtrotzt oder sogar gewinnt, dann benötigt Stuttgart im letzten Spiel noch einen Punkt, um den vierten Meistertitel einzufahren.
Die Sportfreunde aus Marburg können, sofern der MTV im Spiel gegen Gelsenkirchen Punkte liegen gelassen haben sollte, mit einem Sieg über Stuttgart noch den Titel verteidigen.

Die Torschützenliste führt der Kölner Michael Wahl mit zehn Treffern vorm Marburger Alican Pektas mit neun Toren an. Darauf folgen Dortmunds Hasan Altunbas mit acht und Stuttgarts Vedat Sarikaya mit sieben Treffern.

Paarungen am letzten Spieltag, 14.9. auf dem Schlossplatz in Stuttgart
09.00 Uhr Stuttgart – Gelsenkirchen
10.45 Uhr St. Pauli – Chemnitz
12.30 Uhr Würzburg – Dortmund
14.15 Uhr Braunschweig – Köln
16.00 Uhr Marburg – Stuttgart