Eine hochbrisante und überaus spannende Partie endete am Ende mit einem 1:1 unentschieden. Knapp 300 Zuschauer sahen Blindenfußball der Extra-Klasse. Dieses Spiel bot einfach alles, was man sich wünschen kann – zahlreiche Torchancen auf beiden Seiten, exzellente Dribblings, Spielzüge sowie absolute körperliche Präsenz.
Das Spiel vor allem auch deshalb von Prestige geprägt, da es sich bei dieser Begegnung, um das Finalspiel der vorherigen Saison handelte. Während die junge Mannschaft aus Hamburg nahtlos an die vorherige Saison anknüpfen konnte und das Ligafinale am 31. August in Saarbrücken bereits gebucht hat, verlief die Saison für den MTV Stuttgart bisher mehr als unglücklich. Gerade sieben Punkte konnte das Team bisher erringen, einige knappe sowie unglückliche Niederlagen stehen im Tableau, gerade erst kam man über den abgeschlagenen Tabellenletzten die SG Viktoria Berlin / PSV Köln nicht über ein 0:0 Unentschieden hinaus.
Das Spiel gegen den FC St. Pauli, die Mannschaft, die dieses Jahr das Maß der Dinge ist, entschädigte allerdings jene, die es mit dem MTV halten. Eine couragierte Leistung vor heimischem Publikum wurde mit tosendem Beifall quittiert – zurecht. Wenn die Spieler des MTV nicht besonders glücklich wirkten, dann muss es daran gelegen haben, dass sie lange in Führung lagen. Anfang der zweiten Hälfte tankte sich Kapitän Alexander Fangmann durch die Abwehrreihe der Norddeutschen durch. Drei Verteidiger waren nicht genug, mit einem Ausfallschritt vor Torhüter Gutzmann versenkte Fangmann den Ball halbhoch links.
Zuvor hatte St. Pauli bereits in der ersten Halbzeit per Sechsmeter die Riesenchance auf die Führung. Paul Ruge vergab allerdings, gleichzeitig parierte Tim van Aken im Stuttgarter Tor glänzend.
Wahnsinnsparade von Tim von Aken! Der Keeper vom MTV Stuttgart hält den Strafstoß von St. Paulis Paul Ruge.#DBFL2019 pic.twitter.com/sBJXDl4l7X
— Blindenfußball (@blindenfussball) August 10, 2019
Den Ausgleich erzielte der Tabellenführer aus dem Norden erst spät. Einen Freistoß aus spitzem Winkel von links, vollstreckte Tönsing knallhart im langen Eck. Nicht ganz unschuldig zu sprechen, Tim van Aken, der seine Torwartecke nicht ganz zu machte.
Bis zuletzt drängten beide Teams auf die Entscheidung, ein weiterer Treffer gelang nicht, was nach dem Schlusspfiff auf dem Feld nicht für Hochstimmung sorgte. Dem geneigten Zuschauer wird diese Partie allerdings in Erinnerung bleiben – wieder einmal Werbung für den Sport!
Rasmus Narjes nach dem Spiel: „Wir haben in der Defensive nicht gut verteidigt. Da hat Stuttgart zu viele Torschüsse kreiert. Wir haben dennoch einen Rückstand aufgeholt und das ist auch toll und letztlich können wir doch zufrieden sein mit dem Tag. Ich glaube vieles hapert, wenn es nicht passt, an der Kommunikation. Wir müssen miteinander sprechen und wenn das nicht geschieht, dann kann man den Gegner auch nicht einkesseln. Ich denke, dass wir noch mehr kommunizieren müssen und die das muss vor allem in der Defensive passen. Das Gegentor war schon eine Verkettung von mehreren eklatanten Fehlern.“