Finanzielle Engpässe bei der polnischen Blindenfußball-Nationalmannschaft gefährden die Teilnahme an der diesjährigen Europameisterschaft im englischen Hereford. Doch jetzt erhält das Team prominente Unterstützung und schöpft neuen Mut.
Das gesamte Jahresbudget der Polen beträgt 20.000 Zloty (rund 5.000 Euro). Jedoch belaufen sich die Kosten allein für die EM-Teilnahme auf 55.000 Zloty (etwas mehr als 13.000 Euro).
Nachdem Polens Nationalcoach Lubomir Prask am Freitag im Fernsehen bei TVN von diesem Dilemma berichtete, erhielten er und sein Team jede Menge Zuspruch aus der Bevölkerung. Darunter war auch Bayern-Stürmerstar Robert Lewandowski. Sein Management bestätigte, dass er seine blinden „Kollegen“ unterstützen wolle; eine genaue Summe wurde bisher jedoch nicht bekannt. „Das wir so einen Star hinter uns haben, wird uns helfen, wird uns Energie geben“, freute sich Trainer Prask bei TVN24 im Anschluss.
Die neu gewonnene Energie wird Polen direkt im Eröffnungsspiel der 10. IBSA Blindenfußball-Europameisterschaft dringend benötigen. Gegen Gastgeber England, die zuletzt 14 Spiele ungeschlagen blieben und daher mittlerweile als Titelaspirant gehandelt werden, wird der Neuling aus Polen am 22. August um 13.00 Uhr alles aufwarten müssen. Zwei Tage später, am 24. August, trifft Polen in Gruppe A auf die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft. Im Abendspiel um 19.30 Uhr kommt es zum ersten offiziellen Aufeinandertreffen beider Teams. Neben England, Polen und Deutschland sind in Gruppe A noch Italien und die Türkei vertreten. Die zweite Gruppe besteht aus Spanien, Frankreich, Griechenland, Russland und Belgien.
Um unter anderem derartige Engpässe zu umgehen, gründete Rolf Husmann, seines Zeichens Teammanager des Deutschen Nationalteams, im vergangenen Jahr den Freundeskreis der Deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft e.V. Neben der Steigerung des Bekanntheitsgrades der Nationalmannschaft und ihrer Aktivitäten, steht vor allem ihre finanzielle Förderung im Vordergrund der Vereinsarbeit.