Belgien gewinnt IBSA Euro Challenge Cup 2014

Belgien bezwingt Tschechien im Endspiel des IBSA Euro Challenge Cup 2014 mit 2:0 (1:0) und gewinnt damit erstmals ein größeres internationales Turnier.
Der IBSA Euro Challenge Cup Blind Football 2014 wurde im tschechischen Brezineves in der Nähe der Hauptstadt Prag ausgetragen. Das Turnier bot sechs Nationalteams erstmals eine größere Bühne sich unter Wettkampfbedingungen zu messen. In zwei Gruppen aufgeteilt suchten die Teilnehmer aus Tschechien, Belgien, Polen, Ungarn, Moldawien und Rumänien den Sieger dieser von der IBSA als Anschub für neue Blindenfußballländer gedachten Veranstaltung.

Die Auftaktpartie bestritten am Donnerstag die Red Blind Devils aus Belgien und das Team aus Moldawien. Für die Roten Teufel netzte Kevin Vanderborght zweifach ein und bescherte seinem Team trotz des Anschlusstreffers durch Vasili Cripolapov den ersten Sieg.
In Gruppe B ging Ungarn im Spiel gegen Rumänien durch István Szabó zunächst in Führung, bevor Tiberiu Paun sein Team durch einen Doppelschlag in Front brachte. Doch der zweite Treffer von Szabó verhinderte den rumänischen Sieg und die Punkte wurden geteilt.

Im Anschluss an die ersten zwei Begegnungen wurde der Challenge Cup von lokalen Würdenträgern und der IBSA-Präsidentin Jannie Hammershoi offiziell eröffnet.
Danach stieg auch Gastgeber Tschechien gegen Belgien ins Turniergeschehen ein. Durch ein Kontertor des bei Avoy MU Brno spielenden Jan Mrázek gingen die Tschechen in Führung. Belgien rannte gegen die massive tschechische Abwehr an, fand aber keine Mittel noch auszugleichen.

Als letztes Team betrat am Abend Polen im Spiel gegen Rumänien das Spielfeld. Słoninka erzielte das 1:0, ehe Przemysław Kowalewski einen Hattrick folgen ließ und Polen zu einem ungefährdeten 4:0-Sieg schoss.

Den Freitag eröffnete die Partie zwischen Tschechien und Moldawien. Erneut war es Jan Mrâzek, der den 1:0-Siegtreffer für die Tschechen markierte und seinem Team so den Weg ins Halbfinale ebnete. Als Gruppenzweiter zog Belgien in die Runde der letzten Vier ein. Moldawien wartete nun auf seinen Gegner für das Spiel um Platz fünf.

In Gruppe B galt Polen nach dem souveränen Sieg gegen Rumänien im Spiel gegen Ungarn als klarer Favorit, kam gegen Ungarn aber nicht über ein torloses Remis hinaus. Für die Ungarn bedeutete dies den Einzug ins Halbfinale und Polen sicherte sich den Gruppensieg.
Demzufolge lauteten die Halbfinalbegegnungen am Freitagnachmittag Tschechien gegen Ungarn und Polen gegen Belgien.
Mit der Effizienz aus der Gruppenphase erledigte die Heimmannschaft aus Tschechien das Halbfinale und bezwang Ungarn dank Mr. Zuverlässig Jan Mrâzek mit dem dritten 1:0-Sieg.

Im zweiten Halbfinale wurden die favorisierten Polen von den Red Blind Devils aus Belgien überraschend mit 2:0 geschlagen. Für die belgischen Treffer sorgten Jean-Michel Bertinchamps und erneut Kevin Vanderborght. So kam es im Endspiel zur Neuauflage des Gruppenspiels zwischen Tschechien und Belgien und den Polen blieb nur das kleine Finale um Platz drei gegen Ungarn.

Am Samstagmorgen fielen im Spiel um Platz fünf zwischen Moldawien und Rumänien während der regulären Spielzeit keine Tore. Das Sechsmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Tarita Ion war es, der seinen Penalty für Moldawien versenkte und da Rumänien nicht vom Punkt traf auch für den Sieg und damit den fünften Platz Moldawiens sorgte. Rumänien beendete das Turnier somit auf dem sechsten Platz.

Im Spiel der Halbfinalverlierer zwischen Polen und Ungarn war schon zur Pause alles klar. Polen führte nach 25 Minuten bereits mit 4:0. Dabei zauberte Przemysław Kowalewski seinen zweiten Hattrick des Turniers auf den Rasen, Słoninka steuerte den vierten Treffer bei. Zwei Minuten vorm Schlusspfiff gelang Istvân Szabo der Anschlusstreffer zum 1:4. Polen sicherte sich die Bronzemedaille und Ungarn schloss den Challenge Cup auf dem vierten Platz ab.

Ins Finale schafften es die Teams aus Tschechien und Belgien. In der Gruppenphase konnten die Tschechen den Führungstreffer von Mrâzek noch über die Zeit retten, obwohl Belgien das aktivere Team war. Das Endspiel des Challenge Cup versprach ein umkämpftes Spiel zu werden. Belgien ließ jedoch von der ersten Minute an keinen Zweifel daran aufkommen, dass man in der Gruppenphase unglücklich verloren hatte. In der 12. Minute war es dann Belgiens wuchtiger Angreifer Kevin Vanderborght, der die Red Blind Devils in Front schoss. Weitere Treffer blieben den Belgiern vorm Pausenpfiff jedoch verwehrt. In der zweiten Spielhälfte sahen die Zuschauer weiterhin offensiv aufspielende Belgier, die in der 36. Minute, selbstverständlich durch Vanderborght, die 2:0-Vorentscheidung erzielen konnten. Dieser Treffer besiegelte den Ausgang des Spiels und so konnte Belgien beim Abpfiff die Arme in die Höhe reißen und den ersten Turniersieg seiner jungen Geschichte feiern.

Spiele der Gruppenphase

Gruppe A

  • Belgien – Moldawien 2:1
  • Tschechien – Belgien 1:0
  • Moldawien – Tschechien 0:1

Gruppe B

  • Ungarn – Rumänien 2:2
  • Polen – Rumänien 4:0
  • Ungarn – Polen 0:0

Tabellen nach der Gruppenphase

Gruppe A

  • 1. Tschechien, 6 Punkte, 2:0 Tore
  • 2. Belgien, 3 Punkte, 2:2 Tore
  • 3. Moldawien, 0 Punkte, 1:3 Tore

Gruppe B

  • 1. Polen, 4 Punkte, 4:0 Tore
  • 2. Ungarn, 2 Punkte, 2:2 Tore
  • 3. Rumänien, 1 Punkt, 2:6 Tore

Finalrunde

  • HF1: Tschechien – Ungarn 1:0
  • HF2: Polen – Belgien 0:2
  • Spiel um Platz 5: Moldawien – Rumänien 1:0 (0:0) n.SMS
  • Spiel um Platz 3: Ungarn – Polen 1:4
  • Finale: Tschechien – Belgien 0:2