Auch der deutsche Blindenfußball war in diesem Jahr beim DFB-Pokalfinale vertreten: Otfried Morin und Heinrich Niehaus reisten am Wochenende vom 11. – 13. Mai 2012 nach Berlin zum DFB-Pokalfinale, um dort auf Einladung des Automobilzulieferers und Pokalfinal-Sponsors Continental den Gästen des Hannoveraner DAX-Konzerns den Blindenfußball zu präsentieren.Continental ist Sponsor des Behinderten-Sportverbands Niedersachsen (BSN) und fördert hier insbesondere das Team BEB. Zum Team BEB gehören besonders herausragende niedersächsische Behindertensportler, die eine spezielle finanzielle Förderung genießen. Continental („Conti“) ist zudem Sponsor großer Fußball-Veranstaltungen wie zum Beispiel der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine oder der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Auch beim DFB-Pokalfinale 2012 war Continental einer der vier Top-Sponsoren und lud über 230 Gäste in die Bundeshauptstadt. Zu den Gästen gehörten wichtige Kunden, eigene Mitarbeiter und Sieger eines Gewinnspiels.
Auch dabei waren Trainer Otfried Morin und Kapitän Heinrich Niehaus vom Blindenfußball-Team Eintracht Braunschweig. Diese wurden vom Gastgeber darum gebeten, als Repräsentanten das Engagement von Conti im Behindertensport vorzustellen. Da die Braunschweiger in dieser Saison zusammen mit dem LFC Berlin eine Spielgemeinschaft bilden, war der Kader für die parallel stattfindenden Ligaspiele gegen Gelsenkirchen und Chemnitz in Neumünster groß genug, so dass beide Akteure sehr gut vertreten wurden. Schließlich errang die SG zwei Siege und grüßt nach dem 2. Spieltag von der Tabellenspitze.
Der Samstag begann mit einer Stadtrundfahrt auf der Spree. Die Tour startete am Anleger Friedrichstraße und führte durchs Regierungsviertel, vorbei am neuen Berliner Hauptbahnhof und weiteren historischen Orten, bevor das Schiff mit den Gästen am Anleger an der O2-World im Osten der Stadt festmachte.Nach einer stilechten Berliner Curywurst ging es dann am frühen Nachmittag zum Berliner Olympiastadion in das „DFB Football Village“, in dem die Zelte aller Sponsoren des DFB-Pokalfinales aufgebaut waren.
Um 18 Uhr fand der „Experten-Talk“ im Conti-Zelt statt, der von LIGA total!-Moderator Oliver Forster geleitet wurde. Zu Beginn wurde ein kurzer TV-Beitrag von der Platzeinweihung der Sportschule Lastrup im August 2011 gezeigt, bei dem die Braunschweiger Blindenfußballer gegen Marburg gekickt haben. Im Anschluss hieran brachten Morin und Niehaus im Interview mit Oliver Forster den Gästen den Blindenfußball und die Blindenfußball-Bundesliga näher. Um den Anwesenden auch live einen Eindruck vom Blindenfußball zu vermitteln, gab es nach dem Interview eine kleine Einlage mit dem Dortmunder Urgestein und Siegtorschützen im Champions League-Finale 1997 Lars Ricken. Danach befragte Forster Lars Ricken sowie den ehemaligen Dortmund- und Bayern-Spieler Stefan Reuter und Hannover 96-Trainer Mirko Slomka zum bevorstehenden Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München.
Über das Spiel selbst braucht an dieser Stelle nicht viel gesagt werden. Es war sicherlich eines der besten Pokalfinalspiele der letzten Jahre und eine beeinruckende Demonstration Dortmunder Überlegenheit.
Nach den Dortmunder Feierlichkeiten ging es zurück ins Zelt, in dem schließlich noch durch Forster, Ricken und Reuter das Spiel analysiert wurde. Schließlich wurden die Gäste zurück ins Hotel am Potsdamer Platz gefahren. Das Feedback nach der Präsentation fiel durchweg sehr positiv aus. Viele Gäste zeigten sich sehr beeindruckt und sicherten zu, den Blindenfußball nun aufmerksam zu verfolgen. So hoffen Morin und Niehaus, durch die Präsentation viele weitere Anhänger für den Blindenfußball gewonnen zu haben. Möglicherweise ergibt sich zukünftig aus dieser Veranstaltung eine weitere Kooperation oder ein noch intensiveres Engagement von Continental oder einem der anwesenden Unternehmen im deutschen Blindenfußball.