Am vergangenen Wochenende traten sechs Mannschaften zum zweiten Mal in Leipzig um den Pokal des Leipziger Sportbürgermeisters gegeneinander an. Neben den Teams aus Würzburg, Dortmund, Chemnitz und St. Pauli gab es auch dieses Jahr wieder internationale Beteiligung. Die Mannschaften aus Brno und Breslau traten die Reise nach Leipzig an. Als Vorjahressieger startete die Würzburger Mannschaft auch dieses Jahr wieder stark in das Turnier, musste sich jedoch Breslau mit 1:0 im Finale geschlagen geben. Besonderen Sportsgeist bewiesen die Kietzkicker und die Mannschaft aus Brno. Sie einigten sich nach einem spannenden Spiel sowie einem nicht enden wollenden 6-Meter-Schießen auf einen gemeinsamen fünften Platz. Die Mitgastgeber aus Chemnitz mussten sich im Spiel um Platz drei den Dortmundern geschlagen geben.
Auch dieses Jahr glänzte der SachsenCup wieder durch eine hervorragende Organisation und ein ausgewogenes Verhältnis von Sport und Rahmenprogramm. Letztes Jahr noch in der Fußballschule untergebracht, wohnten die Spieler nun zwei Tage im Zentrum der Stadt und trugen in der gerade ein Mal ein Jahr alten Halle den sportlichen Wettkampf aus. Nachmittags ging es für alle in den botanischen Garten der Stadt, in welchem die Teilnehmer unter anderem im Schmetterlingshaus noch ein Mal tropische Temperaturen genießen durften.
Zum Schwitzen kamen die Spieler aber vor allem auf dem Hallenboden. Insbesondere die Mannschaft des ISC Dortmund, welche ohne Torwart anreiste, gewann alle Gruppenspiele souverän. Als Ersatzmann zwischen den Pfosten fungierte ein Mitglied des Organisationsteams des Turniers. In dieser Besetzung konnte die Mannschaft von Hasan Caglikalp Brno und Würzburg jeweils 1:0 besiegen und mit sechs Punkten ins erste Halbfinale einziehen. Brno musste sich ebenfalls den Würzburgern geschlagen geben und verlor auch diese Partie mit 1:3.
Die Gruppe B wirkte hingegen sehr ausgeglichen. Weder im Spiel des Chemnitzer FC (1:1) noch im Spiel des FC St. Pauli (0:0) gegen Breslau konnte ein Sieger ermittelt werden. Einzig in der Partie der beiden Traditionsvereine gegeneinander gingen die Mitgastgeber in einem 2:1 als Sieger vom Platz und übernahmen damit die Gruppenführung. Breslau rettete das eine geschossene Tor im ersten Spiel in das zweite Halbfinale, während sich die Mannschaft von Wolf Schmidt auf das Spiel um den fünften Platz gegen Brno am kommenden Tag vorbereiten durfte.
Am Sonntagmorgen konnte das Spielbeschreiberteam tatsächlich drei Livehörer im Internetradio aus dem Bett locken. Diese verfolgten dann aber auch eine spannende Partie des ISC Dortmund gegen den zweitplatzierten der Gruppe B: Breslau. Die Polen erlangten bereits in der Mitte der ersten Halbzeit die Führung, welche sie dann bis zum Spielende verteidigen konnten. Im zweiten Halbfinale ließen die Würzburger der Chemnitzer Mannschaft von Trainer Michael Falb kaum eine Chance und führten zur Halbzeit bereits mit 2:0. Doch kurz nach Wiederanpfiff klingelte es erneut, jedoch diesmal im eigenen Tor nachdem Jörg Fetzer den Ball dort versenken konnte. Die Spannung in der Halle stieg und Trainer Falb versuchte den Ball förmlich in das Tor der Würzburger hinein zu brüllen und legte dabei hinter der Bande eine ähnliche Laufstrecke zurück, wie seine Mannschaft auf dem Platz. Am Ende war es dann doch Sebastian Schäfer, der seinen Hattrick perfekt machte und mit dem Tor zum 3:1 das Spiel entscheiden konnte.
Im anschließenden Spiel um Platz fünf wollten nach 30 gespielten Minuten keine Tore fallen. Auch im anschließenden 6-Meter-Schießen hielten die Torhüter aus St. Pauli und Brno ihren Kasten sauber. Unter großer Anerkennung von Spielbeschreiber Martin Pop entschlossen sich die Kontrahenten letztlich für einen gemeinsamen fünften Platz.
Im Spiel um den dritten Platz auf dem Siegerpodest wollten es die Mannschaften aus Dortmund und Chemnitz noch ein Mal wissen. Über lange Zeit wollte auch in diesem Spiel der Ball in keines der Tore springen, doch dann traf Hasan Altumbas nach einer kuriosen Situation doch noch zum 1:0. Auf Seiten der Chemnitzer wurde ein Foul unmittelbar vorher reklamiert, durch welches sich Altumbas einen unfairen Vorteil verschafft haben soll. Diese Auffassung teilten die Schiedsrichter auch nach einer Beratung nicht und erklärten das Tor für regulär und somit gültig. Anschließend vermochte es Chemnitz nicht mehr, das 1:1 zu erzielen, sodass Dortmund samt geliehenem Torwart den dritten Platz belegte.
Etwas später als geplant wurde der Beginn des Finales durch die vom Stadionsprecher eingespielte spannende Musik angekündigt. Würzburg und Breslau wollten beide den zweiten Sachsenpokal mit nach Hause nehmen. Aufgrund der Ergebnisse der vorangegangenen Partien ging die Mannschaft um Sebastian Schäfer als Favorit in dieses Match. Um so mehr verwunderte es, dass Breslau es war, die den Ball als erstes ins Tor befördern konnten. Zwei Time-Outs sowie die Halbzeitpause verhalfen Würzburg auch nicht mehr dazu, an dieser Tatsache noch etwas zu ändern, und so fuhren sie als zweiter Sieger zurück nach Franken.
Das Turnier in Zahlen:
Platzierungen:
- Breslau
- Würzburg
- Dortmund
- Chemnitz
- St. Pauli und Brno
Finalespiele:
Halbfinale 1: | Dortmund | 0 | Breslau | 1 |
Halbfinale 2: | Würzburg | 3 | Chemnitz | 1 |
Spiel um Platz 5 | St. Pauli | 0 | Brno | 0 |
Spiel um Platz 3 | Dortmund | 1 | Chemnitz | 0 |
Finale | Würzburg | 0 | Breslau | 1 |
Im Gruppenmodus wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Gruppe A: | |||
Brno | 0 | Dortmund | 1 |
Dortmund | 1 | Würzburg | 0 |
Brno | 1 | Würzburg | 3 |
Gruppe B: | |||
Chemnitz | 1 | Breslau | 1 |
St. Pauli | 1 | Chemnitz | 2 |
Breslau | 0 | St. Pauli | 0 |
Daraus ergeben sich folgende Tabellen:
Gruppe A | S | G | U | V | T+ | T- | Punkte |
Dortmund | 2 | 2 | 0 | 0 | 2 | 0 | 6 |
Würzburg | 2 | 1 | 0 | 1 | 3 | 2 | 3 |
Brno | 2 | 0 | 0 | 2 | 1 | 4 | 0 |
Gruppe B | S | G | U | V | T+ | T- | Punkte |
Chemnitz | 2 | 1 | 1 | 0 | 3 | 2 | 4 |
Breslau | 2 | 0 | 2 | 0 | 1 | 1 | 2 |
St. Pauli | 2 | 0 | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 |