Die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft hat am vergangenen Samstag, 22. Oktober, in Bacau (Rumänien) ein Freundschaftsturnier gewonnen. Neben der Gastgebernation nahm das Nationalteam aus Moldawien am Ländervergleich teil. Die neunköpfige Delegation aus Deutschland freute sich über zwei Siege und eine weiße Weste.
Kleiner, aber feiner Kader
Aufgrund der kurzfristigen Einladung musste Teammanager Rolf Husmann bei der Zusammenstellung des Kaders seine Jonglierkünste unter Beweis stellen. So hatte beispielsweise das Stuttgarter Trio aus Teamkapitän Alex Fangmann, Mulgheta Russom und Lukas Smirek den Trip aus Zeitgründen absagen müssen. Am Ende kamen sechs Spieler zusammen, die in der Form zwar noch nie zusammengespielt hatten, dies aber laut dem Trainerteam vor Ort hervorragend lösten. Eine erfahrene Marburg-Achse bestehend aus Torwart Sebastian Schleich, Taime Kuttig und Ali Pektas bildete das Grundgerüst der Truppe. Hasan Koparan (Schalke 04) und Jonas Fuhrmann (PSV Köln) sammelten im Laufe dieses Sommers erste Erfahrungen im Nationaltrikot. Seine ersten zwei Länderspiele bestritt in Rumänien der Berliner Edis Veljkovic.
Sieg erst im Sechsmeterschießen
Der 20-Jährige vom FC Viktoria Berlin leistete in seinem ersten Länderspiel gegen Moldawien dann auch gleich einen Beitrag zum Sieg der Deutschen. Dieser gelang nämlich erst im Sechsmeterschießen. Während der regulären Spielzeit konnte die starke moldawische Defensive nicht bezwungen werden. So waren es am Ende die Treffer von Kuttig und Veljkovic vom Punkt, die für die Entscheidung sorgten. Es war das erste Aufeinandertreffen beider Teams.
Knapp, aber im höchsten Maße verdient
Im Anschluss verloren die spielerisch überlegenen Gastgeber aus Rumänien gegen Moldawien ebenfalls erst im Sechsmeterschießen mit 1:2. Im abschließenden Spiel hätte Deutschland demzufolge sogar ein Unentschieden gegen Rumänien für den Turniersieg gereicht. Das Team erarbeitete sich aber eine Vielzahl an Torchancen. Allerdings sah Enrico Göbel in seiner eingenommenen Funktion als Torguide den Ball bloß einmal im Netz zappeln. Schütze des Siegtreffers war Taime Kuttig mit seinem fünften Länderspieltor. Die Teamführung zeigte sich nach dem Turniertriumpf sehr zufrieden mit der dargebotenen Leistung. Man dürfe sich von den knappen Resultaten nicht täuschen lassen, seien Teams wie Rumänien oder Moldawien doch inzwischen deutlich gereift und dementsprechend ernstzunehmende Gegner geworden.