Tony Larkin, Chefcoach der englischen Blindenfußballnationalmannschaft, muss seinen Trainerstuhl räumen. Kurz vorm Jahresende entließ der englische Fußballverband (FA) Larkin und seinen Cotrainer Jon Pugh. Damit reagierte der Verband, wenn auch mit Verzögerung, auf das desolate Abschneiden bei den Paralympics Anfang September in London. Das Team Großbritanniens landete nach lediglich einem Sieg im Entscheidungsspiel um Platz Sieben gegen die Türkei auf dem vorletzten Platz. Die hoch gesteckten Medaillenziele wurden erschreckend deutlich verfehlt.
Larkin engagierte sich seit 1989 im Blindenfußball, bestritt 1995 mit seinem Team das erste Länderspiel in Madrid und belegte bei der ersten Europameisterschaft 1997 den dritten Rang. Seither zählt England neben Frankreich und Spanien zu den „großen Drei“ in Europa. Der Name Larkin war weltweit ein Synonym für den britischen Blindenfußball. So verschwindet neben dem englischen Rekordnationalspieler David Clarke (41), der mit den Paralympics seine Karriere beendete, ein weiterer berühmter Name von der internationalen Blindenfußballbühne.
Die Nachfolge Larkins tritt Graham Keeley an. Die FA, die in der Vorwoche ein 1,3 Millionen Pfund-Programm für das Team GB auf dem Weg zu den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro verabschiedete, versucht mit Keeley frischen Wind in den Sport zu bringen, um die Investitionen mit Titeln rechtfertigen zu können.