Es ist geschafft: Deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft ist in das Halbfinale der Europameisterschaft in Pescara (Italien) eingezogen und damit automatisch das Ticket für die Weltmeisterschaft im August des kommenden Jahres in Birmingham (England) gelöst.
Gegen Polen holte das DBS-Team mit dem 4:1-Erfolg den dritten Sieg in der vierten Partie. Jonathan Tönsing war mit drei Treffern erfolgreichster Akteur und war auch am vierten Tor beteiligt. Der Schuss des FC St. Pauli-Spielers lenkte der Pole Michal Woszczak entscheidend über die Linie ab.
„Mich freut es für die besonders für meine Spieler, das sorgt für Aufmerksamkeit, und Möglichkeit, auf hohem Niveau zu spielen und zu wachsen“, sagt Bundestrainer Martin Mania. Bei der erst zweiten WM-Teilnahme überhaupt (erste war 2014) kann die deutsche Auswahl unter anderem auf die beiden Ausnahmemannschaften Brasilien und Argentinien treffen. „Das ist das Beste, was der Planet im Bereich Blindenfußball derzeit zu bieten hat. Um dich weiterzuentwickeln, den nächsten Schritt zu machen, musst du dich mit diesen Teams messen. Aber dort wollen wir hin“, bemerkt Ali Pektas, der zudem von einer „Achterbahn der Gefühle“ spricht. Der Nationalspieler fiel in den letzten beiden Gruppenpartien gegen England und Polen aufgrund einer Blockade im Meniskus verletzungsbedingt aus. Ob er in der Runde der letzten Vier zum Einsatz kommt, ist noch fraglich.
Für Angreifer Jonas Fuhrmann, in der Bundesliga für Borussia Dortmund auf Torejagd, ist es seine erste EM. „Ein cooles Gefühl, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Wir haben es uns als Mannschaft verdient.“ Und weiter: „Wir haben nun das erste Etappenziel erreicht.“
Das zweite Ziel ist eine Medaille. Dafür müsste das DBS-Team mindestens Dritter werden. „Wir sind nicht nur zum Spaß im Halbfinale, sondern wollen diese Partie gewinnen“, sagt Defensivakteur Hasan Altunbas und Nationalmannschaftsteamkollege Hasan Koparan fügt an: „Viel Zeit zum Genießen über den Halbfinaleinzug haben wir nicht.“