Das letzte Blindenfußballevent des Jahres 2013 fand wie schon in den vergangenen Jahren im pfälzischen Kaiserslautern statt. Die Ligaträger der DBFL organisierten gemeinsam mit FCK-Rekordspieler Axel Roos in dessen SoccaFive-Halle die dritte Auflage der Hallentrophy.
Im Eröffnungsspiel der diesjährigen Hallentrophy in Kaiserslautern traf der MTV Stuttgart, zweimaliger Gewinner der Trophy, auf den FC St. Pauli. Stuttgart von Beginn an mit Druck und einigen Chancen, gewann am Ende „nur“ mit 1 : 0. Das entscheidende Tor schoss Lukas Smirek. Der Torwart der Paulianer, Maximilian Zieger hielt seine Farben im Spiel und verhinderte eine höhere Niederlage. St. Pauli tauchte zwei Mal vor dem Stuttgarter Tor auf, aber Schlussmann Van Aken war jeweils zur Stelle.
Im zweiten Spiel griff der Vizemeister der diesjährigen Blindenfussball-Bundesliga aus Marburg in das Tourniergeschehen ein. Er gewann gegen die Spielgemeinschaft, die sich kurzfristig aus Dortmund und Berlin gebildet hatte mit 3 : 0. Alican Pektas (2x) und Teime Kuttich trafen für Marburg.
Im dritten Spiel gelang St. Pauli der erste Sieg im laufenden Tournier. In einem umkämpften Match setzten sich die Kizkicker gegen Gelsenkirchen mit 2 : 1 durch. Die beiden Tore für St. Pauli schoss Celibi, eines davon mit einem direkt verwandelten Freistoß.
Als nächstes traf der MTV Stuttgart auf die noch sieglose Mannschaft von Gelsenkirchen. Die Schwaben agierten von Beginn an druckvoll und drängten die Gelsenkirchener in die Defensive. Ein Doppelschlag von Vedat Sarikaya, ein Tor von Lukas Smirek und Alexander Fangmann machten das 4 : 0 Endergebnis perfekt. Gelsenkirchen kam 2 Mal vor das Tor der Stuttgarter, Schlussmann Tim Van Aken hatte seinen Torraum aber im Griff und parierte die Chancen.
Ein weiteres Highlight der Trophy war das Rurpott-Derby zwischen Gelsenkirchen und Dordmund/Berlin. Die Spielgemeinschaft entschied dieses am Ende klar mit 5 : 0 (alle 5 Tore schoss Hasan Altumbash) für sich.
Im letzten Spiel trafen die wohl momentan besten Mannschaften des deutschen Blindenfußballs mit dem deutschen Rekordmeister aus Stuttgart und dem aktuellen Vizemeister aus Marburg aufeinander. Beide Teams hatten bis dahin all ihre Spiele gewonnen und waren punktgleich. Marburg hatte das bessere Torverhältnis. Ein Unentschieden würde den blau-gelben also zum Gewinn der Trophy reichen. Die Jungs aus Schwaben brauchten also einen Sieg, um den Pott zum dritten Mal hintereinander an den Neckar zu holen. Dementsprechend offensiv und engagiert gingen beide Teams in das Spiel. Von Abtasten keine Spur. Beide zeigten von Beginn an, welche Qualität in ihren Offensivreihen steckt. Marburg ging durch Alican Pektas in Führung, Sarikaya glich im direkten Gegenzug zum 1 : 1 aus. Die nächste Großchance hatte Mulgheta Russom für Stuttgart, als er mit einem Freistoß aus 10 Metern nur die Latte traf. Davon unbeeindruckt spielte Marburg weiter munter mit. Pektas hatte die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am glänzenden Torwart von Stuttgart Van Aken. Als nächstes dürfte der deutsche Meister jubeln. Vedat Sarikaya erzielte mit seinem 2. Treffer im laufenden Spiel die Führung für die Pfisterer-Truppe. Blieb es bei diesem Spielstand, hätte der MTV zum 3. Mal die Trophy gewonnen. Aber so schnell gab sich Marburg nicht geschlagen. Erneut Pektas war es, der einen Freistoß wunderbar im Tor des MTV zum 2:2 unterbringen konnte. Dieses Unentschieden würde Marburg zum Titelgewinn reichen. Doch die Schwaben konterten und machten – erneut durch Sarikaya das 3:2. Derselbe hatte kurz darauf die Entscheidung auf dem Fuß, schoss das rasselnde Leder aber an den Pfosten. Es blieb weiterhin spannend. Im Stuttgarter Strafraum versuchte es Kuttich mit einem verdeckten Schuss, aber Van Aken war mit dem Fuß zur Stelle und hielt die Stuttgarter Führung. Das Spiel nahm weiter an Spannung zu. Nach einem Russom-Foul hatte Marburg vom Achtmeterpunkt die Chance zum Ausgleich. Thomas Horn trat an – aber Van Aken war zur Stelle, hielt die Führung weiter fest. Marburg warf nun alles nach vorne und Stuttgart hatte Platz zum Kontern. Nach einem Schuss von Pektas, der knapp neben dem Tor an die Bande krachte, nahm Sarikaya diesen Abpraller im Mittelfeld auf und zog auf das Marburger Tor zu und machten mit dem 4:2 den Sack zu.
Marburg konnte in Person von Pektas nochmals Gefahr erzeugen. Sein Schuss ging aber an den Pfosten.
Die letzte Aktion gehörte dann Stuttgart. Nach einem Foul an Lukas smirek hatte Mulgheta Russom die Chance zum 5:2, sein Achtmeter ging aber am Gehäuse von Nationalkeeper Sebastian Schleich vorbei. In einem hochspannenden Finale konnte sich der MTV Stuttgart somit mit 4:2 gegen die tapfer kämpfenden Marburger durchsetzen und zum dritten Mal die Hallentrophy in Kaiserslautern für sich entscheiden.
Der Trophy-Tripplesieger aus Stuttgart gewann nach der Meisterschaft die Hallenmasters auf St. Pauli, die Hallentrophy in Kaiserslautern und blieb selbst als Turnierzweiter des International Blind Football Cup im tschechischen Bucovice ohne Niederlage. Diese Serie unterstreicht die momentane Vormachtsstellung im Blindenfußball in Deutschland.
Eine spannende und hochklassige Hallentrophy 2013 ging mit der Siegerehrung, die durch Horst Eckel, Fußball-Weltmeister 1954 und Kurt Beck, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, vorgenommen wurde, zu Ende.
Vielen Dank an die Teams, Guides, Schiedsrichter und alle weiteren Helfer, die dieses Event möglich gemacht haben.
Seitens der Ligaträger wurde aber auch bekanntgegeben, dass die dritte Hallentrophy auch die vorerst letzte Trophy sein wird. Der Zuspruch der Mannschaften hat in den zurückliegenden Jahren derart abgenommen, dass für die Zukunft über eine neue form eines Hallenevents nachgedacht werden muss.
Hallo Bildunterschriftenmacher !
Spielszene Gelsenkirchen und Kaiserslautern ?
FC St. Pauli und Kaiserslautern bilden jetzt eine Spielgemeinschafft
oder wie meint ihr das…