Den Abschluss der Blindenfußball Bundesligasaison 2017 bildet wie gewohnt ein Städtespieltag. Allerdings werden bei diesem erstmalig Playoffbegegnungen ausgetragen. Auf dem Marktplatz in Halle (Saale) geht es also um nicht weniger als die deutsche Meisterschaft.
Den Auftakt bestreiten um 9 Uhr im Duell der Spielgemeinschaften Köln/Köppern und München/Berlin. Die Spieler aus Köln und Köppern präsentierten sich im Laufe der Saison hinten meistens recht solide und konnten so zumindest ganz herbe Niederlagen vermeiden. Zu Saisonbeginn drückte der Schuh in der Offensive allerdings gewaltig. Das erste Saisontor gelang erst im vierten Spiel (1:3 gegen Schalke 04). Im Duell der Kellerkinder konnten sie gegen München/Berlin den ersten Dreier der Saison nachlegen und im darauffolgenden Spiel sogar noch gegen Marburg ein Tor erzielen. Die Mannschaft hat im Laufe der Saison besser zueinander gefunden und will nun den siebten Platz verteidigen. Die Spielgemeinschaft aus 1860 München und Viktoria Berlin wäre über vier erzielte Tore sicherlich froh. In Abwesenheit von Edis Veljkovic scheiterten sie im Offensivspiel immer wieder – mal an sich, mal am gegnerischen Torwart und mal am Aluminium. So steht nach sieben Spielen immer noch die Null. Am anderen Ende des Feldes stand die leider nie. Insgesamt 41 Gegentreffer mussten sie hinnehmen. Veljkovic hat für die Partie gegen Köln/Köppern allerdings grünes Licht gegeben und so geht die Mannschaft aus Berlin und München, bei denen Nico Rother in seiner Premierensaison die Highlights setzte, sicherlich beschwingt in die letzte Partie der Saison. Und wer weiß, womöglich gelingt ja dann endlich der erste Treffer und vielleicht sogar der erste Sieg.
In der zweiten Partie des Tages spielt der Rekordmeister aus Stuttgart gegen die seit dieser Saison schwarzgelben Dortmunder um Platz 5. Der MTV brach vor der Saison alte Strukturen auf und wechselte den Trainer. Die Saison, in der außerdem eine Reihe neuer Spieler in der Bundesliga ihre ersten Schritte machten, ist wohl das was man gemeinhin als Übergangsjahr bezeichnet. Ein solches ist es wohl auch beim BVB, wenn gleich die Vorzeichen andere waren. Der namenhaft besetzte Kader um Taime Kuttig wurde vor der Saison als Geheimfavorit auf die Meisterschaft gehandelt. Durch die Verletzung Kuttigs am ersten Spieltag erlitt der Angriff auf die Spitze allerdings einen herben Rückschlag. Phasenweise ließ die Mannschaft aufblitzen wozu sie in der Lage ist, allerdings griffen die Rädchen zwischen den neuen Teamkameraden noch nicht immer nahtlos ineinander. Beiden Mannschaften bietet sich nun die Gelegenheit für einen versöhnlichen Saisonabschluss und ab nächstem Jahr werden sie sicher höhere Sphären anstreben.
Ab 13 Uhr geht es dann um die Medaillen. Der Chemnitzer FC strebt gegen den FC Schalke 04 zum vierten Mal in Serie einen Platz auf dem Treppchen an. Nach zwei Vizemeisterschaften in den vergangenen beiden Jahren sah es lange Zeit danach aus, als dürften die Himmelblauen in diesem Jahr das Finale um die Meisterschaft bestreiten. In Abwesenheit von Robert Matthies schwammen am 3. Spieltag in Stuttgart dann allerdings die Felle davon, weshalb man noch auf Platz 3 zurückfiel. Der FC Schalke 04 hingegen machte an eben jenem Spieltag mit einem unerwarteten 3:2-Erfolg gegen Marburg den Einzug in das Spiel um Platz 3 perfekt. Insgesamt konnten die Schalker sich nach einer durchwachsenen Saison 2015 in dieser Spielzeit verbessert präsentieren, was sicherlich auch mit der guten Form von Hasan Koparan zusammenhängt. Man darf gespannt sein, ob dies am Ende dazu führt, dass die Mannschaft aus Gelsenkirchen erstmals auf dem Treppchen steht.
Den krönenden Abschluss bildet die Partie zwischen dem amtierenden Meister aus Marburg und den torhungrigen St. Paulianern. Kann Marburg zu Rekordmeister Stuttgart aufschließen und die fünfte Meisterschaft erringen oder durchbricht der FC St. Pauli die Dominanz der beiden Teams und wird der dritte Meister der Bundesligageschichte? Am 3. Spieltag lieferten sich beide Mannschaften eine packende Begegnung, in der Jonathan Tönsing St. Pauli zunächst in Führung brachte ehe Alican Pektas für blaugelb die Partie drehte. Hat die Deckung um Rasmus Narjes den quirligen Marburger Angreifer diesesmal besser im Griff? Kann Tönsing Pektas im Kampf um die Torjägerkanone womöglich noch abfangen? Spannung ist in jedem Fall garantiert. Dem FC St. Pauli bietet sich ab 15:30 Uhr die Möglichkeit den Weg der letzten Jahre zu veredeln, während Marburg die dritte Meisterschaft in Folge anstrebt. Die Fans dürfen sich auf ein packendes Saisonfinale freuen.
Bei meinsportradio.de gibt es außerdem noch eine Audiovorschau auf den finalen Spieltag des Jahres.
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