Sieg und Niederlage gegen Vize-Europameister Türkei

Das sind richtige Härtetests gewesen: Zweimal trat die Deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft gegen Vize-Europameister Türkei an.
Im ersten Aufeinandertreffen gewann das Team von Bundestrainer Martin Mania nach 3x 10 Minuten mit 1:0, unterlag dann im anschließenden Sechsmeterschießen. Im zweiten Duell setzten sich die Türken mit 2:1 durch, zogen wiederum im Sechsmeterschießen den Kürzeren.

Vor fast 400 Zuschauern in Northeim bot die deutsche Mannschaft bei sommerlichen Bedingungen Tempofußball. Immer wieder drangen Taime Kuttig, Alexander Fangmann und Ali Pektas in die Gefahrenzone der Gäste ein. Die letzte Präzision fehlte den Akteuren jedoch. Und dennoch: Der EM-Vierte aus Deutschland war gegen den Vize-Europameister das tonangebende Team. Lediglich zwei gefährliche Chancen zählte das Team vom Bospurus. Zum Vergleich: Deutschland hatte dagegen fünf. Den einzigen Treffer der Partie erzielte Ali Pektas. Nach einem Dribbling über die rechte Seite zog er ins Zentrum und schloss wuchtig mit dem linken Fuß ins rechte untere Eck ab.

Zwei Minuten vor Abfiff: Emre Aslan mit Knockout

Zwei Tage später, dieses Mal in Göttingen, wollte es die Türkei deutlich besser machen. Die Gäste nahmen sofort das Heft in die Hand. Emre Aslan wirbelte vorne und Recep Aydeniz traf nach einem Freistoß aus elf Metern in den linken oberen Torwinkel – ein nicht unhaltbarer Ball für Deutschlands Schlussmann Sebastian Themel. Wenige Zeigerumdrehungen später verpasste Hasan Satay das 2:0. Aus fünf Metern drosch er den Ball gegen den rechten Torpfosten. Auf der Gegenseite zeigte sich Kapitän Alexander Fangmann derweil eiskalt. Fangmann bezwang Kerem Yildirir vom Sechsmeterpunkt. Ali Pektas war zuvor im Strafraum gefoult worden. Zwei Minuten vor dem Spielende gelang den Türken der Siegtreffer. Emre Aslan nutzte einen Zusammenprall von Hasan Koparan und Jonas Fuhrmann im Mittelfeld aus, dribbelte alleine auf das Tor von Themel zu und erzielte mit dem Außenrist das 2:1.

Der nächste Härtetest für die Nationalmannschaft steht beim World Grand Prix in Frankreich an. Vom 23. Juni bis 2. Juli wird in Schiltigheim gespielt. Zu den teilnehmenden Mannschaften zählen neben Deutschland auch England, Frankreich, Japan und eine U23 Brasiliens.