Königsblau schlägt Blau-Gelb – Titelkampf weiter offen

Den frühen Sonntagmorgen wollten die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg eigentlich dazu nutzen, ihre Tabellenführung auszubauen. Doch Königsblau verregnete den Hessen dieses Vorhaben gehörig. Der Chemnitzer FC konnte so an die Spitze aufschließen. Zudem ballerte sich der FC St. Pauli mit einem wahren Torspektakel in der Spitzengruppe fest.

Robert Warzecha (Marburg) und Hasan Koparan (Schalke) im Sprintduell um den Ball

Um 9.00 Uhr traf Schalke, das am Vortag gegen den FC St. Pauli ein torloses Remis eingefahren hatte, auf den Tabellenführer aus Marburg. Nach dem 2:1-Samstagserfolg der Marburger gegen Köln hätten weitere drei Punkte einen großen Schritt Richtung dritte Meisterschaft bedeutet. Doch der Treffer von Cengiz Koparan brachte S04 in Führung und Marburg musste dem Rückstand hinterherlaufen. Königsblau verpasste vom Achtmeterpunkt sogar eine vorzeitige Entscheidung. Marburg wurde in der Schlussphase noch mit einem Pfostenschuss gefährlich. Der Regen und der damit einhergehende rutschige Kunstrasen verhinderten ein technisch anspruchsvolleres Spiel. Marburg gelang der Ausgleich nicht mehr und musste somit die zweite Saisonniederlage hinnehmen. Für Schalke 04 ist der fünfte Platz bereits sicher. Entsprechend groß war der Jubel bei Königsblau nach dem Abpfiff.

Zwei Dortmunder versuchen den abprallenden Ball zu kontrollieren, während ein Chemnitzer die Situation nutzen möchte

Im Anschluss hatte der Chemnitzer FC die Chance mit einem Sieg gegen den ISC Dortmund-Kirchderne mit Marburg nach Punkten gleichzuziehen. Die Sachsen kamen besser in die Partie. Stürmer Jörg Fetzer zog von der Mitte aus ab, schoss aber knapp am Tor vorbei. Wenig später zog CFC-Spieler Lippmann ins Zentrum und erzielte mit einem strammen Schuss das 1:0. Dortmund kam wie schon am Samstag zu nahezu keiner Offensivaktion, die Himmelblauen waren dagegen weiter im Vorwärtsgang. Fetzer hatte die nächste Gelegenheit für die Sachsen. Sein Schuss strich aber am linken Torpfosten vorbei. Dortmund kam durch Michael Meyer nach knapp 20 Minuten zum ersten Abschluss, der aber das CFC-Tor von Schlussmann Sebastian Themel nicht in Gefahr bringen konnte. Mit der Führung im Rücken ging Chemnitz in die Halbzeitpause. In Hälfte zwei war es erneut Fetzer, der für die Sachsen aufs Dortmunder Gehäuse feuerte, dieses aber knapp verfehlte. Am Spielgeschehen änderte sich nichts mehr. der CFC gewann vollkommen verdient mit 1:0 und zog wie geplant mit Marburg gleich.

Serdal Celebi (FC St. Pauli) schießt aufs Tor, Manuel Beck (Würzburg) versucht erfolglos den Schuss zu verhindern

Im dritten Spiel des Tages erlebten die Zuschauer ein wahres Torspektakel. Die jungen Wilden des FC St. Pauli trafen auf das Tabellenschlusslicht VSV/BFW Würzburg. Die Franken zeigten sich im ersten Durchgang offensiv zwar bemüht, konnten damit aber ihre Abwehrschwäche in keinster Weise auffangen. Der Hamburger Nationalspieler Serdal Celebi hatte einen Sahnetag erwischt. Er erzielte in nur elf Minuten einen Hattrick. Bis zur Halbzeitpause netzte er ein weiteres Mal ein. Sebastian Schäfer konnte für den VSV den Anschlusstreffer erzielen. Mit einer 4:1-Führung gingen die Norddeutschen in die Pause. Gleiches Bild in Hälfte zwei: beide Teams spielten mit offener Abwehr. Erneut war es Celebi, der mit seinem fünften Treffer in dieser Partie den St. Paulianer Vorsprung zunächst auf 5:1 ausbaute. Schäfer stellte wenig später den Drei-Tore-Rückstand wieder her. Die beiden Nationalspieler standen auch weiterhin im Mittelpunkt. Zunächst machte Celebi sein halbes Dutzend voll, ehe Schäfer wieder den Drei-Tore-Rückstand für Würzburg herstellte. Würzburg konnte durch Marcel Heim noch auf 4:6 verkürzen, schaffte es trotz mehrerer Chancen aber nicht, den Anschlusstreffer oder sogar mehr zu erzielen, so dass St. Pauli in einem torreichen Spiel am Ende mit 6:4 gewann. Das bedeutete Rang drei für die Hamburger.

Kölns Torwart Mathias Hoß stellt sich Spieler und Ball entgegen

Das letzte Spiel dieses Spieltages bestritten die Teams aus Stuttgart und Köln. Die Stuttgarter hätten mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen können. In der ersten Halbzeit war das Spiel sehr zerfahren, keine Seite konnte sich eine gefährliche Chance erspielen. Beide Teams kamen innerhalb der 25 Minuten auf drei Teamfouls, schafften es aber nicht, weitere Fouls zu provozieren. Folgerichtig ging es torlos in die Pause. In Durchgang zwei hatte Jonas Fuhrmann für Köln die erste Chance, aber MTV-Torwart Fabian Klaputek konnte den Ball festhalten. Auf Seiten der Schwaben hatte Sven Schwarze eine gute Gelegenheit, sein Schuss strich aber knapp am PSV-Tor vorbei. Stuttgart hatte durch einen Double Penalty noch die Chance, ein Tor zu erzielen, dieser ging je doch am Kasten der Rheinländer vorbei. An Ende blieb es beim Torlosen Unentschieden. Stuttgart schloss so zu St. Pauli punktemäßig auf und befindet sich nun vorm letzten Spieltag am 12. September in Freiburg einen Punkt hinter dem Spitzenduo aus Marburg und Chemnitz. Der MTV hat als einziges Team in Freiburg jedoch noch zwei Spiele. Allerdings geht es gleich gegen zwei Titelaspiranten, nämlich gegen den FC St. Pauli und im letzten Saisonspiel gegen die SF BG Marburg.

Eine Saison, in der noch vier Mannschaften Chancen hatten, am letzten Spieltag Meister zu werden, gab es in der DBFL-Geschichte bisher noch nicht. Diese Konstellation verspricht extrem spannende Spiele am Finalspieltag am 12. September auf dem Freiburger Münsterplatz.