Bei den im belgischen Loverval ausgetragenen Testländerspielen präsentierte sich die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft mit zwei Gesichtern. Auf einen souveränen 2:0-Sieg am Samstag folgte eine 0:1-Pleite am Sonntag.
Eine solide Leistung bescherte dem deutschen Nationalteam am Samstagnachmittag bei hochsommerlichen Temperaturen die frühe Führung durch Marburgs Goalgetter Alican Pektas. Zwar ließ sich das Team Mitte der ersten hälfte von aufkommender Hektik aus dem Spiel bringen, fand aber unmittelbar nach Wiederanpfiff zurück zu seinem Spiel und wurde erneut durch Pektas mit seinem zehnten Treffer im Nationaltrikot belohnt. Im weiteren Spielverlauf probierte das Trainergespann einige Spielerkombinationen aus. Schließlich ist man noch auf der Suche nach dem perfekten Kader für die Europameisterschaft.
Ein komplett anderes Gesicht zeigte die Nationalmannschaft bei der zweiten Begegnung am Sonntagvormittag. Mangelnde Technik und kommunikative Unstimmigkeiten verhalfen Belgien zu einigen Torchancen und sorgten dafür, dass Deutschland überhaupt nicht ins Spiel fand. Zur Halbzeit stand es 0:0, aber viel mehr gab es nicht an Positivem zu berichten. Aus einer kommunikativen Undurchsichtigkeit entstand dann zum Ärger aller auch noch der unnötige Gegentreffer. Rückkehrer Mulgheta Russom konnte den einzigen Achtmeter des Wochenendes nicht zum Ausgleich verwandeln, Belgiens Schlussmann hielt. So blieb es am Ende bei der 0:1-Niederlage und der Erkenntnis, dass es auf dem Weg zur Euro noch einiges zu tun gibt.
Vor der letztjährigen Weltmeisterschaft standen sich Belgien und Deutschland erstmals gegenüber. Damals trennten sich beide Teams in Gelsenkirchen unentschieden mit einem 1:1. Die Belgier gelten als eines der aufstrebensten Blindenfußballländer Europas und wollen bei ihrer ersten EM-Teilnahme für eine Überraschung sorgen.
Die Spiele in Belgien stellten den vorletzten Test vor der Europameisterschaft in England dar, die vom 22. bis 29. August stattfinden wird. Am 25. und 26. Juli spielt das Team von Bundestrainer Ulrich Pfisterer im Jahnstadion zu Göttingen noch gegen den amtierenden Europameister aus Spanien. Im Anschluss an diese zwei Partien wird der Trainerstab den endgültigen EM-Kader verkünden, der dann am 20. August nach Hereford aufbrechen wird.