Recep Aydeniz legt sich den Ball hin, nimmt einen Schritt Anlauf, schießt – neben das Tor. Es war eine von mehreren hochkarätigen Chancen, die Hertha BSC gegen den FC Schalke 04 vergab – und das sieben Sekunden vor dem Spielende. Dann war Schluss. 2:2 hieß es zum Abpfiff.
In den 40 intensiven Minuten zuvor vergaben die Berliner auch einen Sechsmeter, der von Schalke-Keeper Fabian Daum verursacht wurde, nachdem dieser seinen Torraum verlassen hatte. Edis Veljkovic scheiterte jedoch.
Dabei standen die Vorzeichen für einen Berliner Erfolg sensationell, schließlich erzielte Ercan Bayraktar wenige Sekunden nach Spielbeginn die 1:0-Führung. Die „Königsblauen“ zeigten sich von dem Rückstand aber unbeirrt und versuchten offensiv für Akzente zu sorgen. Nach einer mehrminütigen Unterbrechung aufgrund des Glockenläutens des Kölner Doms hämmerte Ali Cavdar einen Freistoß in den oberen Torwinkel zum 1:1-Pausenstand.
Nach Wiederbeginn schockte erneut Cavdar die Berliner, die mit drei Punkten noch auf den dritten Tabellenrang springen konnten und damit das beste Ergebnis in ihrer Blindenfußball-Historie erzielen können. Aus kürzester Distanz legte Cavdar den Ball mit dem rechten Fuß an Matthias Rychelski vorbei zum 2:1.
In der Schlussphase der Partie wurde es denn hektisch. Veljkovic sah wegen Schiedsrichterbeleidigung die rote Karte, Hertha überstand die daraus resultierende zweimüntige Unterzahlphase und schadlos und konnte nach dem Auffüllen des vierten Feldspielers durch Aydeniz den 2:2-Endstand markieren.
Hertha klettert vorzeitig auf Rang vier und muss den Ausgang der Partie zwischen der SF BG/Blista Marburg und Borussia Dortmund abwarten. Im Falle eines Dortmunder Punktgewinns würde Hertha auf Rang fünf abrutschen.