Ganz Fußballeuropa schaut in dieser Woche gespannt nach Berlin. Mit dem „Champions Festival“ rund um das Brandenburger Tor und die Straße des 17. Juni sorgt die UEFA schon ab Donnerstag für beste Fußballstimmung in der Hauptstadt. Auch der Blindenfußball findet einen Platz auf dieser großen Fußballbühne.
Wenn am Samstag der FC Barcelona und Juventus Turin im Berliner Olympiastadion um den Champions-League-Titel spielen, sollen die Fans in besten Fußballlaune sein. Dafür veranstaltet die UEFA das „Champions Festival“. Rund um das Brandenburger Tor und die Straße des 17. Juni dreht sich ab Donnerstag 11.00 Uhr alles um die schönste Nebensache der Welt und natürlich steht die höchste Trophäe des europäischen Vereinsfußballs dabei im Vordergrund. Fans können sich mit dem Champions-League-Pokal fotografieren lassen, Ex-Fußballprofis treffen und Autogramme ergattern oder Nachwuchsmannschaften bei einem Kleinfeldturnier beobachten. Auf eben diesem Kleinspielfeld können die Festivalbesucher um 17.45 Uhr ein Blindenfußballspiel verfolgen. Auf dem Rasen stehen sich der deutsche und französische Meister gegenüber. Die Teams des MTV Stuttgart und von Girondins de Bordeaux wären Dauergäste in der Blindenfußball-Champions-League, gäbe es diese. Das französische Starensemble um Frederic Villeroux, zu dem seit Kurzem auch die Ex-Nationalspieler Martin Baron und Hakim Arezki zählen, die beide im Finale der Paralympics 2012 gegen Brasilien standen, wird Blindenfußball der aller feinsten Art bieten. Ihrer Philosophie entsprechend spielen die Jungs von Coach Toussaint Akpweh ohne Hintertorguide, treffen aber insbesondere in Person von Villeroux wie am Fließband. Villeroux war es auch, der der deutschen Nationalmannschaft am 23. Mai bei einem Mini-Turnier in St. Petersburg zwei Tore bei der 1:2-Niederlage einschenkte.
Auf Seiten des MTV Stuttgart wissen vor allem Lukas Smirek und Alex Fangmann, was sie in der Verteidigung erwartet. Kapitän Mulgheta Russom wirkte bei den jüngsten Aufeinandertreffen in St. Petersburg oder im vergangenen Herbst in Würzburg zwar nicht mit, kennt aber die Spielweise aus früheren Aufeinandertreffen mit Frankreich ebenso gut. Die Routiniers werden den Druck vom Kasten ihres jungen Schlussmannes Fabian Klaputek nehmen müssen. Für den talentierten 18-Jährigen wird die Begegnung das erste internationale Match sein. Eine größere und prominentere Bühne als ein Spielfeld direkt vorm Brandenburger Tor kann man sich hierfür kaum vorstellen.
Am Donnerstagabend verwandelt sich das Festival-Gelände dann zum Open Air Kino. Fußballkurzfilme und ein Rückblick der abgelaufenen Champions-League-Saison sollen die Fans weiter auf das große Finale am Samstag einstimmen. Auf dem Kleinspielfeld steigt am Freitag dann noch das mit Spannung erwartete „Spiel der Legenden“. Ehemalige deutsche und internationale Fußballprofis treten zu diesem prestigeträchtigen Duell an und zeigen, was sie mit dem runden Leder noch so anstellen können. Für die richtige Musik bei der abschließenden Party am Freitagabend sorgen die Berliner Blue Man Group und DJ Robin Schulz. Ein Public-Viewing wird es am Samstagabend auf der Straße des 17. Juni jedoch nicht geben.