Letzter Spieltag: Die Wahrheit liegt auf dem Platz

Am Wochenende steht der vierte und zugleich letzte Spieltag der regulären DBFL-Saison 2018 an. Gespielt wird in Dortmund-Kirchderne auf dem Sportplatz an der Derner Straße 423B. Wer zieht ins Finale um die Deutsche Meisterschaft ein und wer gewinnt das große Revierderby?

Tabellenführer will ins Finale

Der amtierende Meister FC St. Pauli steht bereits mit einem Bein im Finale.Doch um sicher mit beiden Füßen auf dem Kunstrasen des diesjährigen Endspiels am 25. August auf dem Düsseldorfer Burgplatz zu stehen, muss gegen Borussia Dortmund der fünfte Sieg der Saison her. Ein Unentschieden könnte dramatische Folgen für die Hamburger bedeuten. Denn die drittplatzierten Sportfreunde aus Marburg absolvieren in Dortmund noch zwei Spiele und zögen bei zwei Siegen und vier Plustoren an den Kiezkickern vorbei. Gewinnt der aktuell zweitplatzierte MTV sein Spiel gegen Berlin, findet der Vorjahresmeister sich plötzlich auf dem dritten Rang wieder. Statt eines erneuten Finaleinzugs würde das Spiel um Platz drei warten. Dass die Dortmunder Borussia als Punktedieb agieren kann, haben sie am letzten Spieltag gezeigt. Gegen den MTV Stuttgart stand am Ende ein 0:0 auf der Anzeigetafel. Gleichwohl haben die Schwarzgelben am Vortag gegen Marburg eine deutliche Klatsche von 0:5 hinnehmen müssen. Für den FC St. Pauli dienen diese zwei Partien als Vorbild und Warnung zugleich. Nichtsdestotrotz geht das Team von Trainer Wolf Schmidt als Favorit in das erste Match am Samstag. Das Finalticket sollte ohnehin für jeden Spieler Anreiz und Motivation genug sein.

St. Paulis Pauli Ruge (weißes Trikot, im Duell mit den Stuttgarter Gegenspielern Alexander Fangmann und Vedat Sarikaya) peilt mit seinem Team den erneuten Finaleinzug an.
St. Paulis Pauli Ruge (weißes Trikot, im Duell mit den Stuttgarter Gegenspielern Alexander Fangmann und Vedat Sarikaya) peilt mit seinem Team den erneuten Finaleinzug an.

Schwaben wollen um Meisterschaft spielen

Ins Finale will auch der MTV Stuttgart. Nach der schwierigen Vorsaison, die man letztlich auf dem sechsten Platz beendete, ist in diesem Jahr sogar wieder der Titel möglich. Um das Finale aus eigener Kraft zu erreichen, muss der MTV das insgesamt letzte Spiel der regulären Runde am Sonntagmittag um 12.00 Uhr gegen Viktoria Berlin gewinnen. Damit wäre für Stuttgart nach der letzten Meisterschaft 2014 die Chance auf den sechsten Titelgewinn sicher. Für die junge Berliner Mannschaft wird dieses Match nach Spielen gegen Chemnitz und Marburg dann schon das Dritte des Wochenendes sein. Inwieweit die Kräfte beim Hauptstadtklub dann noch für eine Sensation wie beim 1:1 gegen Borussia Dortmund ausreichen, hängt mit Sicherheit auch davon ab, mit welchen Temperaturen die Teams am Wochenende umgehen müssen.

Jetzt zählen nur Siege

Seit der 0:2-Niederlage gegen den FC St. Pauli zählen für Marburg nur noch Siege, um die Chance aufs Finale am Leben zu halten. Diese Aufgabe nahmen die blau-gelben Sportfreunde am vergangenen Spieltag sehr ernst. Mit 5:0 fertigten die Mannen von Coach Manfred Duensing den BVB ab. Ein zweiter Sieg war den Hessen durch das verschobene Spiel gegen Berlin verwehrt. Diese Begegnung wird am späten Samstagnachmittag um 17.15 Uhr nachgeholt und selbstverständlich gilt Marburg als haushoher Favorit. Anders sieht es am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr aus, wenn der Gegner FC Schalke 04 heißt. Die Schalker könnten nach einem eigenen Sieg im Ruhrpottderby am Vortag und einem Triumph über Marburg an eben diesen in der Tabelle vorbeiziehen. Deshalb muss Marburg voll auf Sieg spielen und auf einen anschließenden Ausrutscher des MTV Stuttgart hoffen. Dann wäre das Finale noch erreichbar.

Blau-Gelb Marburg (hier: Nationalspieler Alican Pektas) steht nach bisherigem Tabellenverlauf unter Druck.
Blau-Gelb Marburg (hier: Nationalspieler Alican Pektas) steht nach bisherigem Tabellenverlauf unter Druck.

Königsblau hofft auf die Theorie

Samstagnachmittag, 15.00 Uhr. Die Sonne knallt, das warme Bier nicht weniger. Der Fußballplatz an der Derner Straße 423b in Dortmund ist gut besucht, denn es ist Derbyzeit. Darauf freuen sich die Gastgeber genau wie die Gäste. Im letzten Jahr verlor Schalke das prestigeträchtigste aller Duelle, stand aber zum Saisonende vor Dortmund. Sollten die Königsblauen das Revierderby für sich entscheiden, werden sie auch in diesem Jahr zum Ende der regulären Spielzeit vor den Schwarzgelben landen. Doch vielleicht sieht man diesmal einen Schalke-Offiziellen mit einer Stecktabelle am Spielfeldrand. Schließlich existiert noch eine gewisse Chance aufs Finale. Klar, ein Derbysieg wäre super, aber wenn die Knappen am Sonntagmorgen gegen Marburg den nächsten Dreier folgen lassen, kommen sie insgesamt auf zwölf Punkte. Wenn dann der MTV Stuttgart gegen Berlin nicht über ein Unentschieden hinaus kommt, wäre man punktgleich und die Tordifferenz würde über den Finaleinzug entscheiden. Verliert der FC St. Pauli am Samstag zudem gegen Dortmund, wären gleich drei Teams punktgleich. Doch ob auf Schalke gerechnet oder doch lieber geackert wird, das wird sich zeigen. Letztlich spielt man auf dem heiligen Rasen des Erzrivalen – ob das beflügelt?

„Zweimal schwatz-gelb, bitte mit Scharfer Sauce“

Zum Brunch der Meister, zum Kaffee der ewige Rivale. So könnte der Ernährungsplan der Dortmunder Borussia für kommenden Samstag lauten. Die Zusammenstellung klingt auf jeden Fall schmackhaft, aber ob die zwei Spiele wirkliche Leckerbissen oder doch eher schnöde Hausmannskost versprechen, weiß der geneigte Blindenfußballfan erst hinterher. Einer dieser Ruhrpottgourmets meinte jedoch ohnehin: Wichtig is‘ auf’m Platz. Was genau er damit sagen wollte, ist nicht überliefert. Der tiefere Sinn dieser Aussage ging in den Resten seiner Currywurstsauce unter.
Der BVB will sicherlich noch in der Tabelle nach oben klettern, um in Düsseldorf um Platz drei spielen zu können, aber mit dem FC St. Pauli und dem FC Schalke 04 wartet keine leichte Kost auf die Schwarzgelben. Jeder Punktgewinn dürfte bei der anvisierten Klettertour helfen. Ansonsten findet Dortmund sich wie im Vorjahr im Spiel um den fünften und sechsten Platz wieder.

Zum zweiten Mal warten drei Spiele

Auf den FC Viktoria Berlin warten zum zweiten Mal drei Spiele an einem Wochenende. Nachdem man am vergangenen Spieltag das Match gegen Marburg verlegen lassen musste, warten nun genau wie beim Spieltag in Hamburg drei Begegnungen auf die Hauptstädter. Dabei dürfte der Fokus eindeutig auf dem ersten Match gegen den Chemnitzer FC liegen. Solange Berlin nicht verliert, bleibt die Rote Laterne in Chemnitz und man zieht ins Spiel um Platz fünf ein. Die zwei weiteren Spiele gegen Marburg am Samstagabend und gegen Stuttgart am Sonntagmittag dürften vor allem kräfteraubend sein. Klar, spätestens seit dem 1:1-Ausgleich in den letzten Sekunden gegen den BVB ist eine weitere Sensation nicht ausgeschlossen, bleibt aber unwahrscheinlich.

Rote Laterne leuchtet weiter himmelblau

Der Chemnitzer FC befindet sich nach fünf gespielten Partien weiterhin am Tabellenende. Zwar gelang gegen Gelsenkirchen der erste Saisontreffer, aber bei 17 Gegentoren fällt der nicht weiter ins Gewicht. Auf einen Punkt warten die Sachsen noch vergeblich. Im abschließenden Ligamatch gegen Berlin müsste auch direkt ein Dreier her, wenn man die Rote Laterne noch abgeben und sich die Chance auf das Spiel um Platz fünf bewahren möchte. Die prognostizierte Umbruchsaison dauert an – wahrscheinlich bis zum Saisonende.

Die Chemnitzer um Steven Herzig (rotes Trikot, im Zweikampf mit Schalkes Ali Cavdar) wollen die rote Laterne abgeben.

Wie immer live dabei

Wie gewohnt sind unsere Spielbeschreiber auch in Dortmund live vor Ort und berichten von den sechs Partien. Ab 9.55 Uhr sind wir an beiden Tagen auf Sendung und streamen euch die Liga an jeden Strand der Welt.
Zu verfolgen unter www.blindenfussball.net

Der Spielplan des 4. Spieltags

Samstag, 04.08.2018

  • 10:00 Borussia Dortmund – FC St. Pauli
  • 12:00 Chemnitzer FC – FC Viktoria 1889 Berlin
  • 15:00 Borussia Dortmund – FC Schalke 04
  • 17:15 SF BG Blista Marburg – FC Viktoria 1889 Berlin

Sonntag, 05.08.2018

  • 10:00 SF BG Blista Marburg – FC Schalke 04
  • 12:00 FC Viktoria 1889 Berlin – MTV Stuttgart

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