Das Teilnehmerfeld der IBSA Blindenfußball-Europameisterschaft 2017 steht fest: Georgien und Rumänien haben die entscheidenden Halbfinalbegegnungen beim Qualifikationsturnier gewonnen. Mit dem Finaleinzug lösten beide Nationen ihr Ticket nach Berlin.
Sieben Nationen jagten zwei Tickets
Im rumänischen Bacau haben in dieser Woche sieben Nationen die letzten zwei Teilnehmer der IBSA Blindenfußball-Europameisterschaft 2017 in Berlin ermittelt. Aufgrund finanzieller Probleme musste Weißrussland seine Teilnahme am Qualifikationsturnier kurzfristig zurückziehen. Das Turnier war gleichzeitig die erste Meisterschaft der sogenannten „Division 2“, also der zweiten Liga Europas. Zukünftig rutschen die zwei Letztplatzierten einer Europameisterschaftsendrunde in die Zweitklassigkeit und müssen sich über diese wieder für das Hauptturnier qualifizieren.
Favoriten dominieren die Gruppenphase
In Gruppe A überraschte Georgien vom ersten Spiel an mit enormer Offensivstärke. Ein Torverhältnis von 13:0 beförderte sie problemlos ins Halbfinale, welches sie nach 40 gespielten Minuten im 6-Meterschießen mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Gastgeber Rumänien unterlag zwar Georgien deutlich, setzte sich aber in den Begegnungen mit Irland und Albanien problemlos durch. In Reihen Rumäniens spielte Adriani Botez von den Sportfreunden Blau-Gelb Marburg mit.
Dramatik vorprogrammiert in Gruppe B
Dramatik gab es indes in den Spielen Tschechiens. Im Aufeinandertreffen in Gruppe B mit Moldawien lag man bis kurz vor Schluss 0:1 zurück, drehte dann aber noch die Partie. Einen großen Erfolg feierte Tschechien beim 2:1-Sieg über Griechenland und zog somit als Gruppensieger ins Halbfinale ein. Griechenland entzauberte Moldawien mit einem 5:0 und folgte Tschechien in die entscheidenden Spiele.
Berlin, Berlin, wer fährt nach Berlin
Selten war ein Finaleinzug so existenziell. Für sechs der sieben Teilnehmer wäre dies gleichbedeutend mit dem größten Erfolg ihrer noch jungen Nationalmannschaftsgeschichten gewesen. Im Halbfinale zwischen Rumänien und Tschechien war schon vorm Anpfiff klar, dass der Sieger ein Neuling bei einer Europameisterschaft sein würde.
Im Match zwischen Georgien und Griechenland galt es für die Griechen, die bislang an jeder EM teilgenommen hatten, den ganz großen Absturz abzuwenden. Bei der Heim-EM 2007 stand Hellas noch im Halbfinale, 2015 belegten sie den zehnten und damit letzten Platz.
Doch durch die Niederlage gegen Georgien versinkt Griechenland blindenfußballerisch zunächst in der Zweitklassigkeit. Eine Europameisterschaft ohne die Griechen – daran müssen sich alle, aber vor allem die Griechen selbst, erst einmal gewöhnen.
Finalsieg ist nur ein „Sahnehäubchen“
Tabelle Gruppe A
1. Georgien, 9 Punkte, 13:0 Tore, +13
2. Rumänien, 6 Punkte, 7:5 Tore, +2
3. Irland, 3 Punkte, 1:3 Tore, -2
4. Albanien, 0 Punkte, 0:12 Tore, -12
Tabelle Gruppe B
1. Tschechien, 6 Punkte, 4:2 Tore, +2
2. Griechenland, 3 Punkte, 6:2 Tore, +4
3. Moldawien, 0 Punkte, 1:7 Tore, -6
Spielplan
Montag, 3. April
- 16.30 Uhr: Rumänien – Irland 2:0
Dienstag, 4. April
- 09.30 Uhr: Georgien – Albanien 7:0
- 16.00 Uhr: Tschechien – Moldawien 2:1
Mittwoch, 5. April
- 09.30 Uhr: Rumänien – Georgien 0:5
- 15.30 Uhr: Irland – Albanien 1:0
- 17.30 Uhr: Griechenland – Tschechien 1:2
Donnerstag, 6. April
- 09.30 Uhr: Irland – Georgien 0:1
- 15.30 Uhr: Rumänien – Albanien 5:0
- 17.30 Uhr: Griechenland – Moldawien 5:0
Freitag, 7. April
- 09.00 Uhr: Halbfinale 1: Georgien – Griechenland 1:0
- 11.00 Uhr: Halbfinale 2: Rumänien – Tschechien 4:1
Samstag, 8. April
- 09.00 – 12.00 Uhr: Platzierungsspiele 5. bis 7. Platz
- 15.30 Uhr: Spiel um Platz 3
- 17.30 Uhr: Finale