Die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft hat das Testspielwochenende gegen Belgien mit einem Sieg abgeschlossen. Dem 2:0-Erfolg vom Samstag, folgte ein 1:0 am Sonntag. Kapitän Alexander Fangmann erzielte in Wilhelmshaven das „Tor des Tages“. „So ein Schuss musste sein – durch die Beine und verdeckt. Das war irgendwie symptomatisch“, beschrieb der Angreifer seinen Treffer aus dem zweiten Durchgang.
Wenige Augenblicke vorher scheiterte der 33-Jährige von der halbrechten Position und naher Distanz noch an Belgiens Schlussmann Adrien Bonaert. In der Situation danach versuchte der Routinier einfach sein Glück aus der Distanz und ließ dem Keeper mit einem satten Linksschuss ins untere Eck keine Abwehrchance. Hierbei machte sich Fangmann insbesondere die von Hintertorguide Claudia Mathony gerufenen Infos zu Nutze. Mathony bemerkte, dass Bonaert bereits den ein oder anderen Schuss auf seinen Kasten nicht festhielt, sodass leichtfertig mehrere Ecken für die deutsche Auswahl entstanden.
Allerdings: Anders als noch am Samstag, waren die „Red Devils“ beim zweiten Aufeinandertreffen mit der DBS-Elf deutlich bissiger und zielstrebiger in ihren Aktionen. „Wir konnten nicht so die Lücken reißen, wie gestern“, sagte der Torschütze nach der Begegnung. Die Gäste rotierten in der Aufstellung. Zwar war das Feldspielerpersonal zu Beginn mit Kevin Vanderborght, Christoff Eilers, David Dortu und Alexandre Wespes zunächst gleichgeblieben, doch Vanderborght, der in der ersten Partie noch als Stürmer agierte, wurde auf die Liberoposition beordert. Vorne wechselte sich das Trio bei den Offensivaktionen ab und versuchte so, ihre Akzente zu setzen. Insbesondere Eilers, der Deutschlands Nationalkeeper Nick Leidecker zu zwei sehenswerten Paraden zwang und Wespes, der ein beeindruckendes Laufpensum absolvierte, es aber verpasste, sich mit einem Treffer zu belohnen, stachen mit ihren Leistungen beim EM-Achten heraus.
Verbesserungspotential ist zu erkennen
Unterm Strich geht der Sieg der Gössmann-Elf in Ordnung. In der ersten Halbzeit fehlte dem Gastgeber noch ein stückweit die Präzision im Abschluss. Taime Kuttig probierte es mehrfach von der halbrechen Position, scheiterte aber an dem glänzend reagierenden und zur Halbzeitpause ausgewechselten Torhüter Fillipo Bosco. Jedoch: Hin und machte es sich die DBS-Auswahl auch selber schwer. Mehrmals kamen Zuspiele im gefährlichen Angriffsdrittel nicht an, weil sie zu lasch gespielt worden sind. Kuttig versuchte beispielsweise den völlig freistehenden Fangmann bei einem Freistoß in Szene zu setzen, doch der Versuch kam gar nicht erst beim Stuttgarter an. Belgiens Dortu erlief sich die Kugel – ohne im Anschluss etwas Zählbares daraus zu erzielen. Im kommenden Monat treffen beide Mannschaften erneut aufeinander. Dann wird die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft die Reise ins Nachbarland antreten.