Die Topteams des internationalen Blindenfußballs dürften sich alle sehr akribisch auf die anstehenden Paralympics in London (ab dem 29. August) vorbereiten. Erste Hinweise über den Trainingsstand der Kontrahenten lieferte das hochkarätig besetzte Vorbereitungsturnier an der Europauniversität Madrid: Brasilien ist das Maß aller Dinge.
„Das ganze Turnier demonstrierte ein unglaublich hohes Niveau der weltbesten Blindenfußballnationen“, hieß es in den spanischen Medien. Die “mundialito” (die kleine Weltmeisterschaft), die vom 24. bis zum 28 Juni an der Europauniversität Madrid statt fand, hätte nicht besser besetzt sein können. Neben Paralympics-Titelverteidiger Brasilien und Vize-Paralympicsieger China nahmen die Spitzenteams aus Spanien, Argentinien, Frankreich und England teil.
Die Copa IBSA wurde im Modus jeder gegen jeden ausgespielt. Die Nationalteams nutzten den letzten Praxistest vor dem olympischen Turnier in London und zeigten durchweg Spiele auf höchstem Blindenfußball-Niveau.
Nach den fünf Partien, die jedes Team absolvierte, stand Brasilien an der Spitze der Tabelle: Mit vier Siegen gingen die Brasilianer in die letzte Partie gegen China und verloren diese überraschend. Dennoch reichte es zu Platz 1 vor den punktgleichen Argentiniern, die nur ihr Match gegen die Selecao verloren hatten. Rang drei belegte der Gastgeber. Die selección española erspielte sich fünf Punkte, überzeugte aber nur im Spiel gegen die Franzosen durch ein 4:1. „Cheftrainer Carlos Campos wird diese Resultate verbessern müssen, um in London eine Rolle zu spielen“, so der Tenor in der spanischen Medienlandschaft. China konnte mit ebenfalls 5 Punkten aus fünf Spielen Platz 4 belegen. Am Ende des Feldes stehen Frankreich mit 4 Punkten und die Engländer, die über drei Unentschieden nicht hinaus kamen und sieglos den letzten Platz beim “mundialito” belegten.
Die Südamerikaner scheinen bestens vorbereitet für das paralympische Turnier. Die Europäer sowie die Chinesen sind jedoch nicht chancenlos, gingen die Partien doch oft nur knapp gegen die Selecciónes aus Südamerika verloren. Offen ist noch, welche Rolle die beiden weiteren Teilnehmer bei den Paralympics spielen werden. Während die Türkei als Nachrücker sicherlich relativ chancenlos sein wird – der letzte Auftritt der Türken bei der Niederlage gegen Deutschland im Juni in Berlin (1:2) offenbarte doch erhebliche Schwächen – sind die Iraner schwer einzuschätzen. In Asien dominieren sie die Szene und 2011 gewannen sie die international gut besetzten IBSA-Worldgames vor Frankreich, China und England.
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Wird es eine Möglichkeit geben, die Spiele während der Paralympics in London zu verfolgen (livestream Sprache wär egal.)?