Am vergangenen Wochenende fand in Dortmund Kirchderne der vierte von sechs Spieltagen der laufenden Saison statt. Bei sehr unbeständigem Wetter – fast wie im April – sahen die Zuschauer packende Begegnungen. So blieben die SF Blau-Gelb Marburg weiterhin ungeschlagen auf Meisterschaftskurs, Titelverteidiger Stuttgart rettete sich mit einem mehr als glücklichen Sieg über die Zeit gegen Köln, Köln und Würzburg lieferten sich ein packendes, torreiches Duell, dass die Rheinländer glücklich mit 4:3 für sich entscheiden konnten, der Gastgeber SG Dortmund-St. Pauli holte nur drei Punkte aus drei Spielen und auch die Ruhrpottnachbarn aus Gelsenkirchen schafften trotz zweier Spiele keinen Sieg und Punkt für ihr Konto.
Den Auftakt des 4. Spieltags bildete das Duell der Gastgeber der SG Dortmund/St. Pauli und der SG des LFC Berlin und der Eintracht aus Braunschweig. Bei den Gastgebern fehlte verletzungsbedingt Michael Löffler, während hingegen Michael Meier sein Debüt in dieser Saison feierte. Bis auf Verteidiger Toni Hoxha traten die Kicker rund um die Coaches Morin und Klotz in Bestbesetzung an.
Von Beginn an entwickelten die Gäste von Spree und Oker mehr Druck auf das gegnerische Tor und konnten durch zwei frühe Tore durch Top-Torschütze Kofi Osei das Spiel schnell in ruhigere Bahnen lenken. Die Mannen von Coach Wolf Schmidt liefen sich ein ums andere Mal an der stabilen Verteidigung um Lars Stetten und Cengiz Dinc fest. Das Spiel wurde endgültig durch ein Traumtor von Kofi Osei zu Beginn der zweiten Halbzeit entschieden. Aus halblinker Position zimmerte er den Ball aus 10 Metern unhaltbar in den rechten oberen Torwinkel. die Beste Gelegenheit zum Anschlusstreffer vergab Michael Meier kurz vor Schluss.
Das zweite Spiel des Tages zwischen den Kickern aus dem benachbarten Gelsenkirchen sowie den Gössmann-Schützlingen von der SG BG Marburg verlief wie erwartet. die Lahnstädter Angriffsreihe um Ali-Can Pektas und Taime Kuttig lief ein ums andere Mal auf das Tor der Westdeutschen zu. Häufig verhinderten jedoch die vielbeinige Gelsenkirchener Defensive oder der wieder erneut herausragende Keeper Daniel Soldanski Gegentore. Die beiden Siegtreffer zum Endstand von 2:0 erzielten Kuttig sowie Warzecha per Achtmeter-Strafstoß. Somit haben beide Serien weiterhin Bestand: Die Gelsenkirchener warten weiterhin auf den ersten Treffer und den ersten Punkt in der aktuellen Saison. die Marburger wahrten ihre weiße Weste.
(carsten kobow/dfb)
Ein Torfestival bot die Partie zwischen dem PSV Köln und dem VSV würzburg. Sieben Tore gab es hier zu bestaunen. Am ende siegte der PSV mit 4:3 glücklich gegen die Franken. Unterschiedlicher können zwei Halbzeiten nicht aussehen. Während in den ersten 25 Minuten den Kölnern nahezu alles gelang und sie schnell durch vier Tore von Michael Wahl in Führung gingen, drehten die Würzburger in der zweiten Hälfte den Spieß um und kamen bis auf 3:4 heran – dreimal Schäfer – der zweite lupenreine Hattrick in diesem Spiel.
Doch eins nach dem anderen: An manchen Tagen läuft es einfach wie geschmiert? Könnte man denken. Viermal schossen die Kölner auf das fränkische Gehäuse und viermal zappelte der Ball im Netz. In der letzten Saison hatten sich die Kölner noch am bärenstarken Würzburger Schlussmann die Zähne ausgebissen. Dieses Jahr war das Glück auf Seiten der Rheinländer: Zwei Tore aus schnellen Dribblings heraus, eine verwandelte Ecke und ein sehenswertes Tor nach passgenauer Hereingabe von Chengiz Koparan vom rechten Flügel ließ die Begegnung zunächst nach einer klaren Angelegenheit aussehen. Jedoch war Würzburg keinesfalls so unterlegen, wie sich das Ergebnis von 0:4 nach den ersten 25 Minuten hätte lesen lassen können. Auch die Franken hatten ihre Chancen, jedoch fehlte ihnen das Fortune im Abschluss.
(carsten kobow/dfb)
Halbzeit zwei stellte dann alles auf den Kopf. Würzburg gab sich zu keiner Sekunde der Partie geschlagen und drängte die zunehmend verunsicherten Kölner mehr und mehr zurück. Sebastian Schäfer belohnte sein Team dann verdienter Maßen. Erst per 6-Meter. Dann aus einem schönen Dribbling heraus und schließlich gelang ihm noch ein Treffer aus über 15 Metern. Der Würzburger Kampfeswille, der die Kölner wohl sehr beeindruckte, spiegelt sich am treffendsten in der Tatsache wider, dass die Franken über weite Strecken nur zu dritt spielten, da Marcel Heim an der Seitenlinie medizinisch versorgt werden musste und erst kurz vor Ende der Partie wieder eingreifen konnte. Wenige Minuten blieben ihm und dem VSV noch um das alles entscheidende 4:4 zu machen, das absolut verdient gewesen wäre – jedoch beendete der Schlusspfiff alle Würzburger Hoffnungen und die Kölner verließen sichtlich erleichtert als glückliche Sieger den Platz.
Das letzte Spiel des Samstags bestritten die Gastgeber SG Dortmund/St. Pauli gegen den Reviernachbarn aus Gelsenkirchen. Ein hart geführtes Match, welches die Spielgemeinschaft am Ende mit 1:0 gewann. Für den VfB 09/13 Gelsenkirchen hieß dies erneut kein Punkt in der laufenden Saison.
Am frühen Sonntag trat der PSV Köln zu seiner zweiten Partie an diesem Spieltag an. Gegner war der MTV Stuttgart, welcher sein vorletztes Saisonspiel bestritt. Beide Teams gingen ersatzgeschwächt in die Partie. Den Kölnern fehlte nicht nur der verletzte Hasan Koparan im Sturm, sondern auch die Abwehr musste ohne Andreas Wolf und Manuel Beck auskommen. Der MTV Stuttgart musste seinerseits auf Toptorjäger Sarikaya und Sven Schwarze verzichten. Bei starkem Regen entwickelte sich ein einseitiges Spiel auf das Stuttgarter Tor. ‚Stuttgart stand tief mit drei Verteidigern in der eigenen Hälfte und die Kölner versuchten ein druckvolles Spiel aufzubauen. Dies gelang nur zeitweise, da Wind und Wetter den Großteil der Kölner Bemühungen zerstörten. Meist über Chengiz Koparan und Wahl kamen diese zu guten Abschlüssen, trafen den Pfosten oder prüften Torhüter Raseta direkt im tor. Stuttgart im Gegenzug kam zu keinerlei nennenswerten Torgelegenheiten.
Das Glück war Ende der ersten Halbzeit dann nicht bei den überlegenen Kölnern, bekamen bei Erreichen der Foulgrenze doch die Stuttgarter einen Achtmeter zugesprochen, den der Stuttgarter Russom knapp an Hoß vorbei links oben zum 1:0 verwandelte.
Die zweite Halbzeit war trotz zunehmendem Regen nicht weniger spannend. Wahl und Koparan bearbeiteten das Gehäuse von Raseta; ein Glanzpass von Koparan mit Direktabnahme durch Wahl landete nur am Pfosten. Auch ein wenige Minuten vor ende erhaltener Achtmeter konnte der PSV nicht mehr in Zählbares umwandeln. Der PSV Köln scheiterte an seiner eigenen Abschlussschwäche und minimalistischen Stuttgartern, die glücklich drei Punkte aus NRW entführen konnten.
Im letzten Spiel des Spieltages trat noch einmal der Gastgeber der SG Dortmund-St. Pauli an. Die Sportfreunde aus Marburg galt es auf ihrem Weg zur Meisterschaft etwas ins Trudeln zu bringen. Die Spielgemeinschaft in bewährter Besetzung mit Sven Gronau im tor hielt lange die Abwehrreihen zusammen. Dennoch schaffte es der Marburger Sturm durch sie hindurch und ging mit 0:1 in Führung. Lange sah es nach einem gleichwertigen Schlagabtausch aus, Beide Teams hatten Gelegenheiten Tore zu erzielen, wobei die Spielgemeinschaft mehr und mehr auf den Ausgleich drängte. Doch der Marburger Abwehrchef Warzecha klärte stets die Angriffsbemühungen von Meier und Celebi durch brilliante Zweikämpfe. Trotz weiterer Bemühungen schaffte es das Team von Trainer Wolf Schmidt nicht mehr den Marburgern Punkte abzunehmen, wodurch die Sportfreunde weiterhin ungeschlagen sind.
Der vierte Spieltag bestätigt somit die Tendenzen der Saison. Die SG Dortmund – St. Pauli sowie der PSV Köln bleiben in der Mitte des Feldes. Würzburg rangiert knapp davor. Die Kicker aus Gelsenkirchen bleiben weiterhin ohne Sieg in 2012, während sich Marburg und Stuttgart an der Spitze der Tabelle festsetzen.