Nationalmannschaft fliegt nach Osten

Die Deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft bricht heute zu ihren ersten Testspielen des Jahres auf. Wie schon im letzten Jahr hat St. Petersburg zum Turnier geladen. Diesmal mit von der Partie sind neben der russischen und der deutschen Nationalmannschaft die Teams von Girondins Bordeaux und PIRSOS Thessaloniki.

Für die Gastgeber ist dieses Turnier eine Vorbereitung auf die Paralympics im September in Rio. Durch den zweiten Platz bei der EM 2015 in England konnte sich das russische Team erstmalig für die Paralympischen Spiele qualifizieren.

Wer am Freitag gegen wen spielt, wird erst heute Abend festgelegt. Die Verlierer der Freitagsspiele ermitteln dann am Samstag den dritten und vierten Platz, während die Gewinner im Anschluss den Turniersieger ausspielen.

Deutschland belegte 2015 Platz zwei

Im vergangenen Jahr holte die deutsche Nationalmannschaft nach einer 1:2-Niederlage gegen Bordeaux und einem 1:0 Sieg gegen Moskau Platz zwei. Da die Partien dieses Turniers für die DBS-Auswahl bereits die ersten Vorbereitungsspiele für die Heim-EM 2017 sind, will die Mannschaft dementsprechend natürlich erneut angreifen und zumindest die Position vom letzten Turnier verteidigen.

Mit nach Russland fliegen Enrico Göbel, Alexander Fangmann, Mulgetha Roussom, Taime Kuttig und Hasan Altunbas. Zum ersten Mal mit dabei sind Sebastian Themel (Chemnitzer FC) im Tor und Hasan Koparan (FC Schalke 04). Koparan absolvierte sein erstes und bisher einziges Länderspiel bei der Europameisterschaft 2007 in Athen gegen Frankreich. Als Hintertorguide begleitet Werner Nordlohne das Team. Ebenfalls neu dabei ist Physio Robert Matthies aus Chemnitz.

Villeroux bester Spieler Europas

Einige der 2007 noch für Frankreich spielenden Kicker könnte Koparan im Team von Bordeaux wiedertreffen. Die Girondins-Spieler treten geschlossen nicht mehr für die französische Nationalmannschaft auf. Die Mannen um Kapitän Frederic Villeroux und Martin Baron standen 2012 im Paralympics-Finale gegen Brasilien. Bordeaux ist inzwischen ein sehr beliebter Gegner für europäische Nationalteams, die sich mithilfe eines so spielstarken Gegners auf größere Turniere vorbereiten möchten. So lud beispielsweise Rekordeuropameister Spanien Bordeaux im eltzten Jahr die „Harlem Globetrotters“ des Blindenfußballs zu sich zu Testspielen ein. Beim kürzlich in Thessaloniki stattgefundenen internationalen Turnier war Bordeaux ebenfalls am Start. Am Ende standen nicht die zwei besten Nationalteams Europas, Türkei und Russland, sondern Bordeaux auf dem obersten Podiumsplatz.