Weiße Weste gegen Rumänien

Mit einem 4:1-Erfolg gegen Rumänien hat die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft die weiße Weste gegen die Südosteuropäer gewahrt. Nach dem 2:1 vorgestern und dem 4:1 am gestrigen Tag war nicht nur der dritte Sieg binnen 48 Stunden für das Team von Trainer Peter Gößmann, sondern auch ein guter Härtetest für die Reise nach St. Petersburg und das Aufeinandertreffen gegen Europameister Russland und Belgien

Bereits nach zwei Minuten musste Rumänien Schlussmann Marius Corolea hinter sich greifen, als Alexander Fangmann einen platzierten Schuss ins untere Eck abgab. Mit der Führung im Rücken agierte der Gastgeber selbstbewusst. Mit vielen Pässen und Seitenverlagerungen wollte das Gößmann-Team die Spieler aus dem Balkan vor Probleme stellen. Mit Erfolg: Taime Kuttig legte in der vierten Minute nach. Noch in der Anfangsviertelstunde verkürzte Adriani Botez mit seinem dritten Treffer im dritten Vergleich auf 1:2, Kuttig stellte nur rund 60 Sekunden später den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her.

Die Halbzeitpause nutzte Gößmann dazu, seinen Spielern weitere taktische Anweisungen zu geben. Die Raute – eine 1-2-1-Formation – sollte noch aggressiver gespielt werden, mit noch mehr Pässen und mehr Seitenverlagerungen. Zwar erzielte Alican Pektas wenige Minuten vor Spielende den einzigen Treffer im zweiten Durchgang, doch durch die noch aggressivere Formation wurde nicht nur der rumänische Angriff mit Botez und Tiberiu Paun (ersetzte den verletzten Florin Kovacs) vor unlösbare Probleme gestellt, sondern auch vorne boten sich einige Chancen. Kuttig, und Pektas vergaben dabei die wohl aussichtsreichsten Möglichkeiten. Am Ende, so wie gestern, ein in der Höhe verdienter Sieg. „Es hat Spaß gemacht, ein schönes Turnier“, sagt Rumäniens Torschütze Adriani Botez, der in der Bundesliga bei SF/BG Blista Marburg spielt.

„Man kann positiv in die Zukunft blicken, weil man sieht, dass alle Spieler alle Positionen gut spielen können“, meint der deutsche Doppeltorschütze Taime Kuttig und bezieht sich dabei auf die für Hasan Koparan ungewohnte Position als letzter Mann vor Torhüter Sebastian Themel. „Im Vergleich zum ersten Durchgang haben wir als Mannschaft in der zweiten Halbzeit taktisch besser agiert, weil wir versucht haben, uns durch zu kombinieren. Aber an der Passgenaugkeit und an der Ballannahme müssen wir aber noch etwas üben.“ Auch Rolf Husmann zeigte sich zufrieden. „Drei deutsche Siege bedeuten auch, dass wir als Team unter neuer Leitung von Peter Gößmann auf dem richtigen Weg sind: In taktischer und spieltechnischer Hinsicht steigerte sich unsere Mannschaft von Spiel zu Spiel“, sagt der Nationalmannschafts-Manager.

Einen richtigen Härtetest erwartet die deutschen Blindenfußballer bereits am kommenden Wochenende. Bei einem Kurzturnier in St. Petersburg trifft das Gößmann-Team auf Gastgeber und Europameister Russland und Belgien. „Wir wollen uns in Europa in den oberen Plätzen festsetzen und in die ersten vier oder fünf Ränge hineinpreschen. Rumänien ist ein guter Gegner, um Varianten zu üben und die einstudierten Sachen aus dem Training umzusetzen. Das wollen wir nun auf noch bessere Mannschaften umsetzen“, erklärt Kuttig.

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