EM-Gruppen stehen fest: Deutschland eröffnet gegen Italien

Einen Tag vor dem Auftakt der Blindenfußball-Bundesliga hat in Sichtweite des Berliner Olympiastadions die Gruppenauslosung der Europameisterschaft stattgefunden. Deutschland bekam mit England, Frankreich, Rumänien und Italien spannende Gegner zugelost.

Während nebenan auf dem olympischen Platz noch fleißig der mobile Kunstrasenplatz ausgelegt wurde, schaute ganz Blindenfußball-Europa am vergangenen Freitag erwartungsvoll nach Berlin. Die Zehn Teilnehmer der Europameisterschaft im August sollten in zwei Gruppen gelost werden. Dabei kam es dem Fußballkomitee insbesondere auf Ausgewogenheit an.

Anhand der Weltrangliste und der Platzierungen bei der Euro 2015 wurden die Mannschaften in vier Kategorien aufgeteilt. Deutschland als Gastgeber und der amtierende Europameister Türkei wurden als erste Startplätze der beiden Gruppen bereits vorab gesetzt. Die weiteren acht Teams wurden anschließend auf drei Töpfe verteilt.

Ulrich Pfisterer führte in seiner Funktion als IBSA-Chairman Football durch die Zeremonie. Dies sollte sein vorerst letzter Auftritt als IBSA-Funktionär sein, da er bis Ende der EM nun ausschließlich die Rolle des Nationaltrainers der DBS-Auswahl ausübt.

Gruppe A

  • Deutschland
  • Italien
  • Rumänien
  • Frankreich
  • England

Gruppe B

  • Türkei
  • Belgien
  • Georgien
  • Spanien
  • Russland

Ausgewogene Gruppen

Nimmt man allein die IBSA-Weltrangliste zur Hand, so wird deutlich, dass die Gruppen von der Spielstärke der Teams annähernd ausgewogen sind. Spanien als Weltranglistenvierter und die Türkei als Fünfter stechen zwar in Gruppe B hervor, allerdings relativieren die Platzierungen von Belgien (25.) und Georgien (28.) dieses Bild wieder. Das auf Rang 14. gelistete Russland spielte sich 2015 ins Endspiel und zählt aufgrund dieses Erfolgs ebenso zu den heißen Kandidaten auf den Halbfinaleinzug. Selbst Belgien können bedenkenlos Chancen auf die K.O.-Runde eingeräumt werden.

In Gruppe A sind mit Deutschland (12.), Frankreich (13.) und England (16.) drei nominelle Favoriten auszumachen. Italien auf Rang 21 und Rumänien auf 34 scheinen indes etwas schwächer zu sein. Dabei konnte vor allem Rumänien in jüngster Vergangenheit durch gute Resultate auf sich aufmerksam machen. Durch die Qualifikation für die Europameisterschaft wird das Team in der nächsten Weltrangliste, die am 1. Januar 2018 veröffentlicht wird, deutlich höher positioniert sein. Heißester Favorit auf den Gruppensieg ist England. Schon bei der Heim-EM vor zwei Jahren galten die Three Lions als Titelfavorit, scheiterten dann allerdings im Halbfinale an der starken Defensive Russlands. Dahinter dürften Deutschland und Frankreich um ein Halbfinalticket spielen, sofern Italien und Rumänien nicht als Außenseiter plötzlich eine gewichtigere Rolle spielen als die man ihnen momentan zuordnet.
Auf jeden Fall gibt es keine „Todesgruppe“, auch wenn Gruppe B als leicht schwieriger bezeichnet werden darf. In vier Gruppenspielen kann immer viel passieren.